Nals (rad-net) - Junioren-Weltmeisterin Laura Stigger aus Österreich und der Italiener Filippo Fontana haben im italienischen Nals die Rennen der UCI Junior Serie gewonnen. Franziska Koch als Vierte und Leon Reinhard Kaiser auf Rang sieben verbuchten mit ihren Ergebnissen die Erfüllung der Norm für die Weltmeisterschaft in Lenzerheide (Schweiz).
Laura Stigger ließ an ihrem Sieg keine Zweifel aufkommen. Die Weltmeisterin des vergangenen Jahres hatte schon nach einer Runde einen enormen Vorsprung und vergrößerte den bis ins Ziel auf dreieinhalb Minuten.
Franziska Koch (Stevens MTB Racing) musste die zweite Österreicherin Tamara Wiedmann auch bald ziehen lassen, duellierte sich aber noch eine Zeit lang mit der Italienerin Giada Specia. Eingangs der letzten von vier kompletten Runden hatte Specia aber bereits eine entscheidende Lücke gerissen, so dass Koch das Rennen schließlich mit 4:37 Minuten Rückstand auf Stigger (1:02:05) auf Rang vier beendete. Während Stigger mit überragenden 3:27 Minuten Vorsprung gewinnen konnte, hatte Koch 4:54 Minuten Rückstand, nur 1:10 Minuten auf Wiedmann und 19 Sekunden auf Specia. Der Abstand hielt sich also im Rahmen und war sie in Anbetracht der Umstände auch nicht unglücklich.
Koch hatte im Februar mehrere Wochen wegen Krankheit nicht trainieren können und es war ihr erstes MTB-Rennen in dieser Saison. «Sie hat schon gemerkt, dass ihr die EB-Einheiten noch fehlen. Ich bin zufrieden und sie ist zufrieden», kommentierte Bundestrainer Marc Schäfer das Rennen.
Koch machte mit ihrem Ergebnis immerhin gleich mal die WM-Norm perfekt.
Die hat Leonie Fend mit Rang elf (+8:08) immerhin zur Hälfte erfüllt. «Sie ist ein gutes Rennen gefahren», lobte Schäfer.
Pech hatte Emma Eydt (Stevens), der am Ende der Startloop die Kette riss. Es war zwar nicht weit zur Technischen Zone, doch es brauchte natürlich Zeit, um die Kette zu wechseln. Sie kämpfte sich immerhin noch bis Rang 20 (+12:30) nach vorne, so dass ein Top-15-Resultat sicherlich drin gewesen wäre.
Junioren: Kaiser mit gutem Rhythmus
Bei den Junioren entstand schon in Runde eins eine vierköpfige Spitzengruppe, zu der neben den beiden Schweizern Alexandre Balmer (Scott Development) und Luca Schätti (Wheeler Pro Team) noch der Brite Sean Flynn und Filippo Fontana gehörten.
Balmer sah sich von Beginn an in der Defensive, konnte aber in der Schlussrunde doch noch an erster Stelle in die Abfahrt gehen, nachdem er die Lücke zu Fontana und Flynn geschlossen hatte. «Kurz vor dem Ziel hat er mich in einer Kurve passiert. Aber es war ein schönes Rennen und ich muss zufrieden sein mit dem Podium», sagte Balmer, der mit fünf Sekunden Rückstand auf Fontana (1:09:00) über die Ziellinie rollte.
Mit 26 Sekunden Differenz wurde Luca Schätti Dritter. Er gewann den Sprint gegen Flynn. «Ich bin gut gestartet und war immer in den Top-Fünf. In der letzten Runde habe ich Krämpfe bekommen», so Schätti, der mit einem solchen Ergebnis gar nicht gerechnet hätte.
Für Leon Reinhard Kaiser (Essen-Steele) ging die eigene Kalkulation auf. Mit Startnummer sieben erreichte er das Ziel auch auf genau dieser Position. «Ziel war Top-Ten», nickte Kaiser. In der Startphase sei er «gut mitgekommen» und habe danach einen «schönen Rhythmus» gefunden. Gemeinsam mit dem Italiener Simone Avondetto konnte er in der Schlussphase noch den Briten Charly Aldridge abfangen. «Die Attacke um Platz sechs konnte ich nicht mehr mitgehen, da war ich grau», gestand Kaiser, der mit seinem Ergebnis bereits die geforderte WM-Norm (Top Acht) erfüllt hat. 1:49 Minuten Rückstand wurden gemessen.
Benedikt Fritz (Ertl Augsburg) bestätigte seine jüngst guten Resultate und verbuchte mit 4:03 Minuten Differenz als 13. die halbe Norm. «Ich war ganz gut drauf, bergauf lief es ganz gut, aber im Downhill hätte ich doch das Fully bevorzugt, das hat ganz schön geholpert», so Fritz. Er hatte sich wegen dem langen Anstieg in Nals für das Hardtail entschieden. «Im Großen und Ganzen hat es aber gepasst», meinte Fritz.
Jakob Niemeyer (Freiburger Pilsner-Merida) verpasste die Teil-Norm als 17. um 25 Sekunden. Mag sein, dass ihn ein Ast, der sich in der Anfangsphase in seiner Schaltung verfing, diesen Erfolg verwehrte. In der zweiten Rennhälfte machte Niemeyer jedenfalls noch ziemlich viele Plätze gut. «Aber ich bin zufrieden für mein zweites World Series-Rennen», meinte Niemeyer.