Freiburg (rad-net) - Die 13 brachte kein Unglück. Der MTB-Soccercup 2017 in Freiburg war wieder ein reines Vergnügen mit Augenzwinkern. Die Schwarzwaldbolzer aus Offenburg nahmen zum dritten Mal nach 2012 und 2013 den Pott mit nach Hause und richten die nächste Auflage 2018 aus. Im Finale bezwangen sie die Tobolde aus Albstadt mit 5:1 Toren. Die Soccer-Girls zogen zum ersten Mal überhaupt ins Viertelfinale ein.
Das war vielleicht das Highlight des Tages: Das von Hanna Klein zusammengetrommelte Damen-Team MTB-Soccergirls zog ins Viertelfinale ein, zum ersten Mal seit es den Soccercup der Mountainbiker gibt. Seit vergangenem Jahr zählen die Tore der Damen ja doppelt und sie dürfen auch in Überzahl antreten. Das entspricht voll und ganz dem Charakter der Veranstaltung und ihre männlichen Gegner hatten alle Mühe gegen die zahlenmäßige Überlegenheit klar zu kommen. Das Wort «Frauen-Schwarm» gewann da noch mal eine ganze andere Bedeutung.
Die Soccercupsieger-Besiegerinnen
«Es hat riesig Spaß gemacht», bestätigte Hanna Klein den äußeren Eindruck. «Das hat den Jungs vielleicht ganz gut getan, dass sie zwischendrin gegen uns antreten mussten. Das nimmt dem Ganzen die Schärfe.» Sofern eine aufgekommen wäre. Inzwischen hat sich bei dem Turnier Grad des Einsatzes entwickelt, der sportlich und engagiert daher kommt, aber immer im Rahmen bleibt.
Im Viertelfinale verloren die Soccergirls gegen Wednesday Nightride aus St. Ingbert. Aber nur mit 0:1.
Übrigens: Der spätere Sieger Schwarzwaldbolzer verlor auch ein Spiel. In der Vorrunde gegen, ja genau, die Soccer-Girls. Lena Wehrle und Bettina Sahm schossen die Tore (zählen ja doppelt) zum 4:2-Erfolg. Damit sind sie - schöne Geschichte - also Soccercupsieger-Besieger.
Große finale Show
Für die saarländischen Mittwochnacht-Biker kam das Aus im Halbfinale gegen die Tobolde aus Albstadt (0:2).
Damit trafen im Finale zwei Mountainbike-Hochburgen aufeinander. Die Schwarzwaldbolzer aus Offenburg, wo fünf Mal ein Weltcup ausgetragen wurde, und gegen die vom aktuellen deutschen Weltcup-Standort Albstadt. Die Schwarzwaldbolzer schalteten die dreifachen Sieger vom Ballkunstensemble um Simon Stiebjahn, Moritz Milatz und Max Brandl im Halbfinale mit einem knappen 1:0 aus. Die Ballkünstler hatten Pech bei einem Lattenschuss von Andreas Günther und Moritz Milatz scheiterte freistehend.
So hatten die Offenburger die Gelegenheit zu einer großen finalen Show. In den ersten von zwei neunminütigen Halbzeiten waren sie nicht zu stoppen. Felix Huschle und zweimal Christian Götze schossen eine 3:0-Führung heraus, die Felix Huschle in Halbzeit zwei auf 4:0 nach oben schraubte.
«Bringen die Albstädter noch Druck auf die Kette?», fragte Soccercup-Mitgründer Jochen Coconcelli als Kommentator des Endspiels. Eher rhetorisch eigentlich, doch die Schwarzwaldbolzer ließen Chancen liegen und Peter Schöllhorn schoss das 1:4. Danach knallte das runde Dingens zweimal ans Gehäuse des Tores von Florian Basler und es gab weitere Chancen für die Tobolde. Doch dann machte Marco Fey mit einem Konter zum 5:1 alles klar.
Fair und freundschaftlich
«Wir hatten Chancen, aber die waren schon besser», meinte Tobias Sindlinger von den Tobolden. Immerhin war es der erste Final-Einzug für ihn und seine Jungs.
Die Schwarzwaldbolzer feierten so bei ihrer siebten Turnier-Teilnahme ihren dritten Sieg. «Nächstes Jahr spielen wir wieder in einer Halle mit großen Toren. Auf die Kleinen bringst du ja fast nichts rein», meinte Marco Fey mit einem Lachen. Als Sieger hat man ja die Pflicht zur Ausrichtung des nächsten Turniers.
Die Schwarzwaldbolzer treten übrigens seit ihrer ersten Teilnahme mit derselben Besetzung an. Nur dass sie in Christian Götze erstmals einen Ersatzmann mit dabei hatten. Keinen Schlechten, wie seine Final-Tore belegen.<ü>
Die Titelverteidiger Münsterdääler scheiterten bereits in der Vorrunde, nahmen es aber nicht tragisch. «Ich denke, es war eine gelungene Veranstalter», sagte Patrick Riesterer, der die Regie führte. «Klar, wenn das Spiel angepfiffen wird, dann ist das wie wenn beim Rennen der Startschuss fällt, dann wird alles gegeben. Aber der Charakter war so wie wir ihn gerne haben: fair und freundschaftlich.»