Walpole (rad-net) - Der Deutsche Mountainbike-Meister Markus Schulte-Lünzum hat sich beim Boston Rebellion in Walpole in den USA den Sieg geholt. Der Focus-Biker siegte vier Sekunden vor seinem Schweizer Teamkollegen Florian Vogel und fünf Sekunden dem kanadischen Meister Derek Zandstra. Auch drei weitere deutschen Biker holten sich in dem HC dotierten Rennen viele Punkte.
Markus Schulte-Lünzum und Christian Pfäffle (Stevens MTB Team) gehörten auf dem fast flachen Kurs gemeinsam zur Spitzengruppe. Doch Pfäffle erlitt nach etwa der Hälfte des Rennens in Runde drei einen Reifendefekt und fiel zurück. So blieben vier Fahrer übrig. Stephen Ettinger stürzte dann, so dass Vogel, Zandstra und Schulte-Lünzum übrig blieben.
Florian Vogel signalisierte seinem Teamkollegen, dass er eine Attacke versuchen soll, weil er selbst am Limit sei. «Das war ich aber auch», erzählte Schulte-Lünzum «aber mit zwei Focus-Fahrern vorne dabei, mussten wir es ja mindestens versuchen. So habe ich im letzten Rockgarden alles riskiert und bin da voll durch.»
Das brachte ihm für die letzte Gerade ein paar Meter Vorsprung. «Da war Rückenwind und so wusste ich, dass es reichen könnte.» Das hat es auch und Schulte-Lünzum schätzte sich glücklich. «Wahnsinn, ich freue mich mega», kommentierte der 25-Jährige, der 1:42:13 Stunden benötigte.
Knapp dahinter erreichte Florian Vogel als Zweiter die Ziellinie, so dass Focus einen Doppelsieg verbuchen konnte.
Christian Pfäffle versuchte sich nach seinem Defekt noch mal an die Gruppe heran zu arbeiten. «Ich war bis auf zehn Sekunden dran, aber dann hat es mich ein bisschen verraucht. Schade, dass ich die Gruppe verloren habe. Auf dem Kurs war es von Nachteil alleine zu fahren. Aber es lief super gut», erklärte Pfäffle, der als Fünfter auch mehr Punkte mitnehmen konnte als er sich vorher ausgerechnet hatte. 2:12 Minuten Rückstand wurden schließlich gemessen.
U23-Duo in den Top-Ten
Georg Egger und Luca Schwarzbauer vom Lexware Mountainbike Team belegten die Plätze neun und zehn.
Egger erwischte keinen guten Start erwischte, hatte dann aber zwischen Runde zwei und vier «richtig gut Druck», wie er berichtete. Der Deutsche Vizemeister der U23 fuhr sich bis auf Rang acht nach vorne, verlor dann aber in den letzten beiden Runden wieder an Boden. «Ich bin auf diesem ziemlich technischen Kurs nicht energiesparend genug gefahren, aber insgesamt ist es okay», meinte Egger, der zwei Sekunden vor Teamkollege Schwarzbauer das Ziel mit einer Differenz von 5:46 Minuten erreichte.
Schwarzbauer wiederum hatte einen guten Start, lag etwa an zwölfter Position, musste dann aber in Runde zwei und drei zurückstecken. Schwarzbauer traf dann auf Teamgenosse Max Brandl, war eine Zeit lang mit ihm unterwegs, bevor er die zweite Luft bekam und noch mal durchstartete. «In der letzten Runde bin ich all out gefahren und schließlich Zehnter geworden. Es war das mit Abstand härteste Rennen, das ich bis jetzt gefahren bin. 1:48 Stunden lang und bei einer brutalen Hitze», erklärte Schwarzbauer.
Max Brandl gab das Rennen in der letzten Runde auf. «Ich konnte in den letzten Wochen qualitativ zwar gut trainieren, aber mit fehlen einfach die Stunden», erklärte Brandl. In der fünften Runde habe er viele Plätze verloren und um sich im Blick auf den Weltcup in Mont Sainte nicht völlig kaputt zu fahren, verließ er das Rennen. «Ich bin nicht enttäuscht, weil es für die U23-Distanz gut gereicht hätte und mir der Kurs überhaupt nicht lag», so Brandl.
Der Deutsche U23-Meister Lukas Baum (AMG-Rotwild) war nicht am Start.
Bei den Damen siegte Katerina Nash (Luna Pro Team) 47 Sekunden vor Erin Huck (Scott-3Rox) und Rose Grant (+1:21). Barbara Benko eroberte als Vierte (+2:08) einen weiteren Podiums-Platz für Focus XC.