St. Wendel (rad-net) - Hannes Genze aus Sindelfingen verpasste in St. Wendel seinen ersten Marathon-Weltcup-Sieg nach 110 Kilometern als Dritter nur um 43 Sekunden. Der Italiener Yader Zoli gewann am Samstag den siebten von acht Läufen in St.Wendel. Nach 110 Kilometern 4:12:47 Stunden hatte er 33 Sekunden Vorsprung auf Alban Lakata (Österreich). Bei den Damen gewann Blaza Klemencic (Slowenien).
Im strömenden Regen hatte Hannes Genze aus einer achtköpfigen
Spitzengruppe die entscheidende Attacke gesetzt. Etwa 20 Kilometer
vor dem Ziel entstand so aus einer größeren Spitzgruppe ein Sextett,
zu dem neben Genze auch noch der Mössinger Stefan Sahm gehörte.
Beim nächsten steileren Anstieg zog Marathon-Europameister Genze noch einmal an. Nur noch Alban Lakata und Yader Zoli konnten ihm folgen. Sieben Kilometer vor dem Ziel erhöhte Zoli das Tempo und konnte sich an seinem 30. Geburtstag entscheidend absetzen.
„Ich habe mich heute viel besser gefühlt als noch vor einer Woche bei der Deutschen Meisterschaft. Vielleicht hätte ich das Ding heute gewinnen können. Zoli hat sich da lange raus gehalten und am Ende konnten wir ihm dann nicht mehr folgen,“ sagte Genze.
Stefan Sahm, der ein starkes Rennen als Siebter beendete, attestierte Genze, an diesem Tag der Stärkste gewesen zu sein. „Er hat wohl ein wenig zuviel Führungsarbeit gemacht,“, meinte Sahm, der mit seinem Ergebnis sehr zufrieden war. Torsten Marx (Hechingen) und Wolfram Kurschat (Deidesheim) auf den Plätzen 14 und 15 waren die nächsten Deutschen im Klassement. Der Deutsche Marathon-Meister Lado Fumic (Kirchheim/T.) hatte wegen einer Erkältung abgesagt.
Bei den Damen sicherte sich Marathon-Vizeweltmeiserin Blaza Klemencic ihren ersten Weltcup-Sieg auf der Langdistanz. Die Slowenin siegte nach 110 Kilometern in 5:08:18 Stunden mit 1:37 Minuten Vorsprung auf Daniela Louis und Esther Süss (beide Schweiz), die im Sprint den zweiten Platz ausfuhren. In der Damenkonkurrenz kamen viele Fahrerinnen von der richtigen
Route ab, mussten umdrehen und verloren Zeit. Davon blieben auch die Spitzenfahrerinnen nicht verschont. Ein Protest gegen Daniela Louis wurde abgewiesen. Zwei Fahrerinnen glaubten, dass Louis sie nie passiert habe. Die Protokolle der Streckenposten konnten das nicht belegen. Auch Katrin Schwing (Mosbach), die mit 21:48 Minuten Rückstand Zwölfte wurde, verfehlte zweimal die richtige Abbiegung. Sabine Spitz (Murg-Niederhof) gab an sechster Stelle liegend nach 50 Kilometern mit defekten Bremsen und Schmerzen im Knie auf.