Nove Mesto (rad-net) - Zum Abschluss der MTB-Weltmeisterschaften im tschechischen Nove Mesto hat der Schweizer Nino Schurter seinen Titel bei den Herren verteidigt. In 1:28:20 Stunden siegte er vor 23.300 Zuschauern nach 27,4 Kilometer mit 17 Sekunden Vorsprung auf den Tschechen Jaroslav Kulhavy und 30 Sekunden vor Julien Absalon aus Frankreich. Völlig überraschend war Christian Pfäffle als 15. bester Deutscher (+4:29).
«Ohne Worte.» Bundestrainer Peter Schaupp schüttelte den Kopf über die Leistung von Christian Pfäffle. Der 23-Jährige ging mit Startnummer 100 ins Rennen und lieferte eine fast spektakuläre Leistung ab. Niemand hätte ihn bei seiner ersten Elite-WM in diesen Regionen erwartet.
«Ich habe gehofft unter die besten 40 zu fahren, das haben meine Rundenzeiten zuletzt angedeutet. Wenn es super läuft auch Top 30, aber dass ich 15. werden kann hätte ich niemals gedacht», war der Neuffener selber völlig überrascht von seiner Leistung.
Basis dafür war ein gelungener Start. Bereits in der 2,8 Kilometer langen Startrunde machte er 60 Positionen gut und fuhr dann ein konstantes Tempo weiter. Bis zum Schluss blieb er im Vorwärtsgang. «Die Stimmung hier war so krass, ich war komplett im Tunnel, das ist unglaublich», kommentierte ein überglücklicher Christian Pfäffle.
Zwei Positionen hinter ihm landete Manuel Fumic. Vom Kirchheimer hatte man eigentlich die beste deutsche Leistung erwartet. Doch dem 34-Jährigen machte ein Reifendefekt in Runde zwei von sechs einen Strich durch die Rechnung. «Ich habe mich gut positioniert und lag voll im Plan. Ich wollte mich am Anfang nicht verrückt machen lassen und das machen, was ich derzeit kann. Aber dann hat mich der Defekt 15 Positionen gekostet und es war schwer wieder nach vorne zu kommen», erklärte Fumic, der als 17. 4:44 Minuten Rückstand aufwies.
Moritz Milatz aus Freiburg fuhr ein konstantes Rennen, das ihn von Startplatz 80 bis auf 24 (5:44) nach vorne brachte. «Ich habe mich gut gefühlt und denke, das ist ein Lichtblick», meinte er nach seinem besten Saisonergebnis.
Im Kampf um die Medaillen setzten sich die drei Fahrer durch, die seit fünf Jahren die Cross-Country-Szene beherrschen. Nino Schurter wurde zum fünften Mal Elite-Weltmeister und zog so mit Julien Absalon gleich. London-Olympiasieger Jaroslav Kulhavy konnte trotz der frenetischen Unterstützung seines Publikums Schurter nicht gefährden.
Der Schweizer setzte in der vierten von sechs Runden die entscheidende Attacke und baute seinen Vorsprung bis zum Beginn der letzten Runde auf 30 Sekunden aus. Dann konnte er in den vielen technischen Passagen eine sichere Linie fahren und sich souverän durchsetzen.