Albstadt (rad-net) - Die Premiere des Volksbank Tailfingen Short-Race im Rahmen des MTB-Bundesliga-Wochenendes in Albstadt war am Samstagabend ein voller Erfolg. Vor einer ansehnlichen Kulisse lieferten sich die 20 Fahrer unter dem Jubel des Publikums über acht Runden atemberaubende Positionskämpfe. Das Short-Race wurde im sogenannten Le-Mans-Modus gestartet, bei dem die Fahrer ihr Bike auf den Boden legen müssen und beim Startschuss hin sprinten.
Jochen Käß (Weil im Schönbuch) vom Team Alb-Gold war am Ende der Schnellste und holte sich die Siegerprämie der Volksbank Tailfingen ab. Zuerst hatte sich Karl Platt (Osthofen) an die Spitze gesetzt, bevor ihn sein Bulls-Teamkollege Stefan Sahm ablöste und sich die 150 Euro für den Zwischensprint sicherte. Dann führte der Deutsche Meister Moritz Milatz gemeinsam mit Manuel Fumic das Rennen an, Jochen Käß schloss auf, Karl Platt verpasste den entscheidenden Moment. Fumic riss die Kette und Milatz hatte einen Reifendefekt. Käß ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen und siegte 10 Sekunden vor Karl Platt und 14 Sekunden vor dem Spanier José
Hermida.
„Meine Beine waren besser als ich gedacht habe. Die Strecke ist top für uns Fahrer, da kannst du super überholen“, kommentierte Käß seinen Sieg. Auch Karl Platt war zufrieden. „Ich habe die ersten beiden Runden gleich mal volley genommen,“ scherzte er über seine schnelle Anfangsphase. „Dann hatte ich zwischendrin einen kleinen Hänger und habe dann die Lücke nicht mehr zu bekommen,“ fügte er eine Erklärung hinzu. Hermida fand das Voba Tailfingen Short-Race gelungen. „Ich mag solche Rennen. Es ist explosiv und ein guter Test für morgen“, meinte der Olympia-Zweite von Athen nach dem rasanten Wettkampf, den die Zuschauer heftig anheizten und einen Vorgeschmack auf den Bundesliga-Sonntag gaben.
Ergebnis 8 Runden á ein Kilometer:
1. Jochen Käß (Weil im Schönbuch/ Team Alb-Gold) 14:56 Minuten
2. Karl Platt (Osthofen/Team Bulls) 15:06
3. José Hermida (Spanien/ Multivan-Merida) 15:10
4. Torsten Marx (Hechingen/ Team Alb-Gold) 15:17
5. Heiko Gutmann (Münstertal/ Team Rothaus-Cube) 16:48
6. Stefan Schairer (Albstadt/ Steinlach-Wiesaz) 16:59
Zwischensprint: Stefan Sahm (Mössingen/ Team Bulls)
Kurz-Marathon:
Erst kurz vor dem Ziel konnte sich der Freiburger Sebastian Lutz (33) entscheidend gegen Ralf Fischer (Wäschenbeuren, 37) durchsetzen. In der letzten Abfahrt vor dem Ziel, brachte Lutz ein paar Sekunden zwischen sich und Fischer und ging nach 46 Kilometer in 1:32:54 Stunden mit vier Sekunden Vorsprung als Deutscher Meister der Heilberufe über die Ziellinie. „Für mich hat der Titel schon eine Bedeutung und es ist mein erster Sieg seit langem. Vielleicht gibt’s jetzt eine Gehaltserhöhung“, grinste Volker Lutz, der damit die Nachfolge seines Freundes Torben Pottgießer antrat. Allerdings hätte Lutz auch als Zweiter hinter Fischer den Titel erobert, weil sein Weg-Gefährte Fischer keinem Heilberuf angehört. Deshalb musste der Vorjahres-Zweite sich auch erst durch die vielen Ärzte und Apotheker an die Spitze fahren. Es bildete sich dann eine Dreiergruppe an der Spitze, aus der sich Marc Schulze vom Team Woba mit einem kapitalen Sturz unfreiwillig verabschiedete. Fischer und Lutz arbeiteten dann bis zum Schluss zusammen. Schulze wurde in 1:34:29 Stunden Dritter.
Bei den Damen holte sich Mailin Hummel (Feldafing) den Meistertitel. In 1:46:52 Stunden war sie fast zehn Minuten schneller als Marianne Pietsch aus Aying.
Auf der Kurz-Strecke über eine 23-Kilometer-Runde, setzte sich Andy Vicic (Kirchheim/T.) in 48:22 Minuten durch. Auch hier war das Rennen ganz knapp. Erst als es im Start-Ziel-Areal über die Brücke ging Vicic an Vorjahres-Sieger Jochen Nägele vorbei. Allerdings fiel die Entscheidung etwas kurios. Beide hatten gut zusammen gearbeitet und beide hatten voneinander angenommen, dass der jeweils andere auf die zweite Runde gehen würde. „Ich bin dann mal vorsichtshalber an ihm vorbei gegangen“, erklärte Vicic im Ziel, das er zwei Sekunden vor seinem Konkurrenten erreichte. Nägele ärgerte sich im Ziel ein wenig, nahm es dann aber doch gelassen. „Die Runde war super schnell und schön zu fahren“, sagte Vicic.
Schnellste Dame auf den 23 Kilometern Carolin Adis vom Gymnasium Ebingen, die 1:08:09 Stunden benötigte.