Albstadt (rad-net) - Nach einem abwechslungsreichen Rennen hat Moutainbiker Filippo Colombo in Albstadt zum ersten Mal ein U23-Weltcup-Rennen gewonnen. Der Schweizer gewann die Konkurrenz mit zwei Sekunden Vorsprung auf den Rumänen Vlad Dascalu, der den Franzosen Antoine Philipp im Sprint auf Rang drei verwies. Bester Deutscher war Marathon-Spezialist Simon Schneller vom Team Bulls auf Platz 16 (+1:57).
Die ersten zwei Runden wurden auf der 2,8 Kilometer langen Startrunde gefahren. Als die beendet waren, hatte sich eine Spitzengruppe gebildet, der auch die drei späteren Podestkandidaten angehörten.
Antoine Philipp lancierte dann in der fünften Runde aus der noch sieben Fahrer starken Spitzengruppe eine Attacke. «Als Antoine attackiert hat, da hatte ich ein wenig Angst mitzufahren, aber ich habe es dann einfach gemacht», so Colombo. Das Duo wurde jedoch wieder eingeholt und so gingen fünf Fahrer gemeinsam in die letzte Runde. «Ich hatte von Anfang an sehr gute Beine. Im Downhill vor dem letzten Anstieg konnte ich eine Lücke reißen und vor dem letzten Anstieg noch mal durchschnaufen», erklärte Colombo wie er sich seinen ersten U23-Weltcupsieg ans Revers heften konnte. Er zog das Rennen von vorne durch und verteidigte seine erste Position knapp vor dem Rumänen und dem Franzosen.
Max Brandl mit Pech am Start
Nicht in der Spitzengruppe war Max Brandl zu finden. Der Deutsche U23-Meister hatte am Start Pech, weil vor ihm Weltcup-Titelverteidiger Petter Fagerhaug nicht in sein Pedal kam. So lag Brandl erst einmal jenseits der Top 30 und war damit gleich in der Defensive. «Ich habe versucht nach vorne zu fahren, war auf Schlagdistanz, aber wenn du auf dieser Strecke einmal über dem Limit bist, dann ist es einfach brutal», erklärte Brandl.
Einmal war er bis auf acht Sekunden an der Spitzengruppe dran, doch dann musste er Tribut zollen, fiel bis auf Position 24 zurück und kam erst gegen Ende nochmal besser in Tritt. In der vorletzten Runde fuhr er die sechstbeste Zeit, aber viel zu reparieren war da nicht mehr. Brandl belegte schließlich Platz 21 (+3:00). «Das ist sicher nicht das Ergebnis, mit dem ich zufrieden bin», meinte er etwas sarkastisch.
Simon Schneller kommt extrem gut ins Rennen
In der vierten Runde hatte ihn Simon Schneller passiert. Der Oberlengenhardter fuhr wie ein Marathon-Fahrer und hatte plötzlich sogar die Gruppe bis Platz neun nur noch zehn Sekunden vor sich. «Da war ich aber schon am Limit», gestand Schneller, «und in der letzten Runde habe ich dann nur noch ums Überleben gekämpft.» Er verlor noch seine 15. Position, konnte aber als 16. mit seinem Resultat mehr als zufrieden sein. «Für meine Verhältnisse bin ich extrem gut ins Rennen gekommen. Für mich ist es ja schon sensationell, wenn ich am Start keine Plätze verliere», meinte Schneller.
Das galt auch für Moritz Schäb. Der Junioren-WM-Fünfte des vergangenen Jahres aus Gedern fuhr mit der Startnummer 68 bis auf Position 25 nach vorne (+3:20), nur sieben Sekunden hinter Junioren-Weltmeister Alexandre Balmer aus der Schweiz. «Als sich das Feld etwas gelockert hat, konnte ich meinen Stiefel fahren», erklärte Schäb. Ein wenig war seine Aufholjagd zu vergleichen mit der Junioren-WM. Allerdings, so wandte Schäb ein, werde «in der U23 schon nochmal anders gefahren» und es würde viel mehr Positionskämpfe geben. Zweimal verpasste er die Verpflegung, was ihn in der Schlussrunde dann Schwierigkeiten bereitete. «Ich war so schwarz, dass ich die Betreuer nicht gesehen habe», meinte er grinsend, «das war meine Schuld.»
David List wurde 27. (Lexware, +3:28), Vinzent Dorn (Centurion-Vaude, +3:43) wurde 28.