Chies d'Alpago (rad-net) - Der Essener Ben Zwiehoff war als Siebter bester Deutscher im U23-Rennen der Cross-Country-Europameisterschaften in Chies d'Alpago in Italien. Er lag im Ziel 2:21 Minuten hinter dem neuen Europameister Pablo Rodriguez aus Spanien (1:27:18), der 20 Sekunden vor dem Briten Grant Ferguson und 52 Sekunden vor dem Belgier Jens Schuermans gewann.
Die deutschen U23-Biker hatten keine Startposition in den vorderen Reihen und so war keiner aus dem Quintett ganz vorne zu finden, als sich die fünfköpfige Spitzengruppe formierte, aus der auch die Medaillengewinner hervorgingen. Ben Zwiehoff (Bergamont) und Georg Egger (Obergessertshausen) von Lexware lagen nach dem ersten Kilometer erst mal zwischen Platz 30 und 35, während Johannes Bläsi (Freiburger Pilsner-AfK) aus Münstertal aus der letzten Startreihe bereits direkt dahinter fuhr.
Zwiehoff arbeitete sich rasch nach vorne und in der ersten Runde hatte er bereits Kontakt zu Platz zehn. «Wie geplant bin ich einfach meinen Rhythmus gefahren und die Attacken nicht mitgegangen. Das war mental nicht so einfach, weil ich eher der Typ bin, der das macht. Aber es hat sich gelohnt», erklärte Zwiehoff, der schließlich in einer vierköpfigen Gruppe noch um Platz fünf kämpfte. Den holte dann der Beliger Didier Bats, doch Zwiehoff war mit seinem siebten Rang «super zufrieden», wie er sagte. «Das war ein guter Tag. Ich habe die WM-Norm geknackt und freue mich jetzt auf Übersee. Darauf kann ich aufbauen.»
Georg Egger, der bis Mittwoch noch in Prüfungen steckte, erwischte laut eigener Aussage keinen optimalen Tag. «Die Beine haben nicht so gedreht wie zuletzt in Lenzerheide. Das habe ich schon beim Warmfahren gemerkt. Aber ich denke, ich habe meinen zehnten Platz von Lenzerheide einigermaßen bestätigt», so Egger, der mit 4:13 Minuten Rückstand auf Rodriguez das Ziel erreichte.
Die positivste Überraschung gelang Johannes Bläsi. Anfang des Jahres noch nicht im Nationalkader, ging er das Rennen dosiert an, ließ nach der Startrunde etwas locker und fuhr ab der dritten Runde kontinuierlich nach vorne. «Unglaublich. Ich dachte, immer, was ist denn hier los», wunderte er sich über sich selbst. «Einfach geil.» Ohne Einbruch kletterte er bis auf Rang 14 nach vorne. Mit 5:13 Minuten Rückstand erreichte er der 19-jährige Schwarzwälder das Ziel.
Der zwei Monate jüngere Freiburger David Horvath wurde 32. (+9:12). «Die Vorbereitung war diesmal anders als sonst und durch den Diebstahl der Räder ist auch einiges durcheinander gekommen. Mit dem Bike von meinem Teamkollegen Luca bin ich auch nicht so schnell bergab gekommen, aber in den Anstiegen habe ich mich stark gefühlt. Nur die letzte Runde bin ich k.o. gegangen», so Horvath mit dem Bundestrainer Peter Schaupp aber genauso zufrieden war, wie mit dem Rest.
Christian Pfäffle hatte das Rennen schon nach einer Runde aufgebeben. «Ich habe mich von Anfang an total müde gefühlt», erklärte der Neuffener. «Keine Ahnung warum.»