Chies d'Alpago (rad-net) - Perrine Clauzel aus Frankreich hat überraschend das U23-Rennen der MTB-Europameisterschaften in Chies d'Alpago gewonnen. In der italienischen Provinz Belluno dominierte sie die Konkurrenz und siegte mit 1:42 Minuten Vorsprung auf ihre höher eingeschätzte Landsfrau Margot Moschetti, sowie 2:35 Minuten vor der Polin Monika Zur. Als 21. und 22. hatten Majlen Müller und Sofia Wiedenroth keine Chance vorne mitzuhalten.
Das nach dem Bike-Diebstahl geliehene Ghost-Bike funktionierte laut Aussage von Majlen Müller zwar gut aber trotzdem erwischte die Deutsche U23-Vizemeisterin keinen guten Tag. Die Wuppertalerin lag zu Beginn zwar noch an 15. Position, was ihrem Leistungsvermögen etwa entspricht, doch dann verlor sie Plätze. Als sie dann auch noch stürzte und dabei das Schaltwerk verbog, fiel sie noch weiter zurück.
«Das war ein dummer Sturz. Mit dem Bike bin ich eigentlich von Runde zu Runde besser zurecht gekommen, aber ich hatte irgendwie immer das Gefühl, ich komme nicht vorwärts», schüttelte Majlen Müller etwas enttäuscht den Kopf. Rang 21 mit 15:27 Minuten Rückstand auf Clauzel (1:37:50) war nicht das, was sie erwartet hatte.
Von Sofia Wiedenroth konnte man nach einer Sturzverletzung nicht mehr erwarten. «In zwei Wochen kann einen solchen Rückstand natürlich nicht aufholen. Ich habe das Rennen im Blick auf die Weltcups auch ein wenig aus dem Training heraus bestritten und viel Grundlage trainiert. Da fehlt natürlich die Power in den Beinen», so die Deutsche Meisterin aus Sigmarszell, die in der letzten Runde noch von Müller passiert wurde und 56 Sekunden später das Ziel erreichte.
Perrine Clauzel löst sich bereits nach wenigen Kilometern von Alessandra Keller und der Polin Monika Zur. Danach fuhr die Französin, die kaum jemand zu den Titelkandidatinnen zählte, souverän an der Spitze und vergrößert ihren Vorsprung immer mehr. Die höher eingeschätzte U23-WM-Zweite von 2014, Margot Moschetti kämpfte lange mit Zur um Silber. Erst auf den letzten zwei Kilometern konnte sie die Polin überholen.