Lenzerheide (rad-net) - Die Deutsche U23-Meisterin Ronja Eibl hat sich in Lenzerheide (Schweiz) mit einem zweiten Rang, 25 Sekunden hinter der Italienerin Martina Berta (1:09:29) den Gesamtsieg in der U23-Kategorie des Cross-Country-Weltcups gesichert. Hinter Eibl wurde die US-Amerikanerin Haley Batten Dritte (+1:09). Nina Benz aus Laichingen belegte Rang zehn, Lia Schrievers aus Bayreuth wurde 13. (+4:53).
Zu Beginn des Rennens übernahm zuerst Haley Batten das Kommando. Sie konnte eine Lücke von zehn Sekunden aufmachen, während sich Ronja Eibl erst mal noch hinter der Britin Evie Richards aufhielt.
Es war dann Martina Berta, die Ende der zweiten von fünf Runden erst zu Eibl und Richards aufschloss und dann entschlossen nach vorne fuhr. Sie übernahm die Spitze und vergrößerte den Abstand immer mehr.
Eibl ging an Richards vorbei, überholte zu Beginn der vierten Runde Batten und fuhr Berta hinterher. Die Italienerin aber war vor allem in den vielen Wurzelpassagen die Stärkere und hatte da eindeutige Vorteile. Die Junioren-Weltmeisterin von 2015 konnte den Vorsprung aber bis auf 50 Sekunden vergrößern, ehe Ronja Eibl noch mal zur Schlussoffensive blies. Sie verringerte im ersten und einzigen längeren Anstieg den Abstand noch mal um knapp 20 Sekunden, doch Berta fuhr souverän zum ersten Weltcup-Sieg in der U23-Kategorie.
Für Eibl reichte der zweite Rang zum Gesamtsieg, dem ersten für einen deutschen Cross-Country-Biker seit Markus Schulte-Lünzum 2013 (auch U23). «Das ist mega. Vor der Saison hätte ich damit nie gerechnet. Mein Ziel war immer in die Top Fünf zu fahren und vielleicht mal ein Rennen zu gewinnen», sagte Eibl zu ihrem Erfolg, der schon vor dem Finale in Snowshoe Mountain (USA) feststeht. Die noch 19-Jährige, die aus dem schwäbischen Grosselfingen kommt, hat stattdessen drei Rennen gewonnen und drei auf Rang zwei beendet.
Zum Rennen selbst sagte Eibl: «Ich glaube, ich muss mein Aufwärmprogramm verändern, ich kann am Anfang nie reagieren, wenn Tempo gemacht wird», erklärte Ronja Eibl. «Man muss aber sagen, dass Martina technisch sehr stark ist und ich habe in den Wurzelpassagen eher Probleme gehabt. Da waren Fehler, zum Teil selbst verschuldet, zum Teil weil ich hinter einer anderen Fahrerin war. Das hat dann Zeit gekostet.»
Mit Nina Benz und Lia Schrievers waren noch zwei deutsche U23-Damen gut unterwegs. Benz zeigte sich in dem einen Anstieg stark, hatte mit ihrem Hardtail über die Wurzelpassagen aber ihre liebe Mühe. «Ich habe mich am Berg echt stark gefühlt, aber über die Wurzeln hat es mich immer so durchgeschaukelt, da hatte ich immer Probleme dran zu bleiben», meinte Benz, die aber als Zehnte ihren fünften Top-Ten-Platz in diesem Jahr sichern konnte.
Für Lia Schrievers war die 4,2 Kilometer lange Strecke an der Rothorn-Bahn aber wie gemacht. Schrievers erwischte einen guten Start und kämpfte sich dann bis auf Position 13 nach vorne. «Das ist definitiv mein Kurs. Für die Wurzeln habe ich eben die Schnellkraft, aber heute habe ich mich auch am Berg gut gefühlt», erklärte die Sprint-Meisterin. «In der letzten Runde war ich allerdings leer, so dass ich die beiden vor mir ziehen lassen musste. Egal, ich super zufrieden.»