St. Märgen (rad-net) - Der fünfte Bundesliga-Lauf in St. Märgen erwartet am Sonntag die beste Besetzung, die es dort jemals gab. Fünf Fahrer aus den Top-Ten der Weltcup-Gesamtwertung fühlen den deutschen Herren auf den Zahn. Bei den Damen gilt die Weltcup-Führende Irina Kalentieva als klare Favoritin.
Vier von sechs Rennen der Cross-Country-Bundesliga sind gefahren. Der frisch gekürte Deutsche Meister Wolfram Kurschat führt die Gesamtwertung der Herren an und ein Blick auf die Starterliste in St. Märgen zeigt, dass es vor allem der Spanier José Antonio Hermida ist, der ihm im Gesamtklassement gefährlich werden kann. Allerdings besitzt der Europameister bereits 68 Punkte Differenz, so dass Kurschat mit einer, zu erwartenden, respektablen Vorstellung eine günstige Ausgangsvoraussetzung für das Finale in Bad Salzdetfurth schaffen kann. „Ich muss in St. Märgen gar nicht volles Risiko gehen. Mir reicht ein guter Platz, um einen sicheren Vorsprung mitzunehmen“, sagt Kurschat. (Punkteverteilung: 60,50,45,40,35,30,28).
Allerdings ist das Bundesliga-Rennen auch eine hervorragende Gelegenheit um zu zeigen, dass er mit Weltklasseleuten wie Hermida, dem WM-Dritten Fredrik Kessiakoff (Schweden), dem Weltcup-Siebten Kashi Leuchs (Neuseeland) oder dem Weltcup-Fünften von St. Félicièn (Kanada), Jakob Fuglsang (Dänemark) mithalten kann. Marathon-Weltmeister Ralph Näf (Schweiz) ist ein weiterer Hockaräter, doch der reist direkt aus dem Höhentrainingslager im Engadin an.
„Mit meiner Leistung kann ich demnächst auch aufs Weltcup-Podium fahren“, hatte Kurschat schon vor der DM selbstbewusst behauptet, so dass man gespannt sein darf, wie er sich gegen die internationalen Spitzenfahrer verkauft.
Aus deutscher Sicht können auch die Fumic-Brüder Lado und Manuel (Kirchheim/T.) eine gute Rolle spielen. Beide haben zwar in der Gesamtwertung keine Chance mehr, doch Lado Fumic ist in St. Märgen Titelverteidiger und Manuel Fumic holte sich mit einer überzeugenden Leistung in Wetter/Ruhr DM-Silber.
Karl Platt (Osthofen), der in der Gesamtwertung Dritter ist, noch vor Hermida, könnte natürlich auch eine Rolle spielen. Doch nach der achttägigen Belastung bei der TransAlp-Challenge ist für den Pfälzer eigentlich Pause angesagt. Er will kurzfristig über einen Start entscheiden.
Im Damenfeld könnte sich Irina Kalentieva in St. Märgen den fünften Bundesliga-Gesamtsieg in ihrer Karriere bereits sicher machen. Von den Verfolgerinnen ist lediglich Ivonne Kraft (Gaggenau) am Start. Kalentieva kommt allerdings erst am Donnerstag aus ihrer russischen Heimat, wo sie zum siebten Mal Meisterin geworden ist, zurück nach Deutschland. Eventuell verzichtet die dreifache Weltcupsiegerin dieser Saison sogar auf einen Start. Dann bliebe noch das Duell zwischen Ivonne Kraft und der U23-Vizeeuropameisterin Elisabeth Osl (Österreich). Die konnte auch schon einen sechsten Platz beim Weltcup verbuchen. Eine Außenseiterrolle könnte die Schweizerin Maroussia Rusca einnehmen.