Münsingen (rad-net) - Beim zweiten Lauf zur Cross-Country-Bundesliga in Münsingen gingen die Siege erneut an ausländische Fahrer. Die Vorjahres-Sieger Martin Gujan (Schweiz) und Gunn-Rita Dahle (Norwegen) trugen sich erneut in die Siegerliste ein. Bei den Damen sorgte Ivonne Kraft (Dettenheim) mit 1.16 Minuten Rückstand als Zweite für das beste deutsche Ergebnis. Bei den Herren war es Jochen Käß (Weil im Schönbuch) als
Siebter.
In der dritten von neun 4,8 Kilometer-Runden entstand eine dreiköpfige Spitzengruppe. Der Silbermedaillengewinner von Athen, Jose Hermida (Spanien), der WM-Vierte Fredrik Kessiakoff (Schweden) und Martin Gujan (Schweiz) setzten sich ab, nachdem Lado Fumic (Kirchheim/T.) mit einer Attacke überzogen hatte und zurück fiel. In Runde Acht musste Hermida die Konkurrenten ziehen lassen und fiel noch auf Platz Fünf zurück. Gujan und Kessiakoff gingen gemeinsam auf die letzte Runde. „Ich wusste, ich muss als erster in die Singletrails rein, weil ich da immer einen Vorsprung auf Kessiakoff bekommen habe. Das ist mir gelungen“, erklärte Gujan, nachdem er nach 1:55:36 Stunden mit fünf Sekunden Vorsprung auf den Schweden die Ziellinie überquert hatte. „Er war einfach stärker“, gratulierte Kessiakoff
fair.
Der Österreicher Christoph Soukup schob sich durch ein starkes Finish mit 1:07 Minuten Rückstand noch auf Rang Drei. Jochen Käß war als bester Deutscher mit Rang Sieben „megazufrieden.“ Mit dem hohen Tempo am Anfang hatte er seine Probleme, riskierte aber mit zu gehen. „Das war ein Wahnsinnstempo am Anfang aber ich wusste ich muss dran bleiben, wenn ich unter die besten Zehn fahren will“, sagte Käß.
Als bester U23-Fahrer im Feld erwies sich René Tann (Suhl), der mit 4:12 Minuten Rückstand Neunter wurde.
Bei den Damen blieb die erhoffte Auseinandersetzung zwischen Olympiasiegerin Gunn-Rita Dahle, Sabine Spitz (Murg-Niederhof) und Hanka Kupfernagel (Denzlingen) aus. „Zu Beginn habe ich Krämpfe bekommen und später hatte ich einen Blutgeschmack im Mund, wie bei Rennen in der Höhe. Ich habe keine Ahnung was los ist“, sagte Sabine Spitz, nachdem sie auf Platz Acht die Ziellinie überquert hatte. Hanka Kupfernagel, die noch den Straßenweltcup Flèche Wallone in den Beinen hatte, kam auf den flachen Abschnitten gut zurecht, verlor aber in den technischen Passagen Zeit. „Es war ein gutes Training“, hakte sie das Bundesliga-Rennen und Platz Sieben ab. So setzte sich Dahle wie gewohnt schnell vom Rest des Feldes ab und fuhr ein Solo bis ins Ziel, das sie nach sieben Runden in 1:48:27 Stunden erreichte.
Ivonne Kraft lag zwar immer in der Verfolgung, machte aber nicht den Versuch die Weltmeisterin anzugreifen. „Ich bin meinen Rhythmus gefahren und nicht auf Angriff“, erklärte sie. Die Strategie führte sie mit 1:16 Minuten Rückstand auf Platz Zwei vor einer erneut überraschend starken Adelheid Morath (Freiburg). Die U23- Fahrerin wurde mit einer Differenz von 2:09 auf Dahle Dritte.
Ergebnisse: Herren 42,3 Kilometer:
1. Martin Gujan (Schweiz) 1:55:36 Stunden
2. Fredrik Kessiakoff (Schweden) 1:55:41
3. Christoph Soukup (Österreich) 1:56:43
4. Michael Weiss (Österreich) 1:56:50
5. Jose Hermida (Spanien) 1:56:59
6. Alban Lakata (Österreich) 1:57:15
7. Jochen Käß (Weil im Schönbuch) 1:57:55
8. Lado Fumic (Kirchheim/T.) 1:59:03
9. René Tann (Suhl) 1:59:48
10. Andreas Kugler (Schweiz) 2:00:31
Damen 33,6 Kilometer
1. Gunn-Rita Dahle (Norwegen) 1:48:27 Stunden
2. Ivonne Kraft (Dettenheim) 1:49:43
3. Adelheid Morath (Freiburg) 1:50:36
4. Irina Kalentieva (Aalen-Russland) 1:52:16
5. Anna Enocsson (Offenburg-Schweden) 1:52:36
6. Nina Göhl (Freiburg) 1:53:48
7. Hanka Kupfernagel (Denzlingen) 1:54:25
8. Sabine Spitz (Murg-Niederhof) 1:56:06
9. Maria Östergren (Schweden) 1:56:32
10. Katrin Schwing (Mosbach) 1:57:52
Bundesliga-Gesamtwertung nach zwei Läufen:
Damen:
1. Ivonne Kraft (Dettenheim) 110 Punkte
2. Irina Kalentieva (Aalen-Russland) 100
3. Adelheid Morath (Freiburg) 80
4. Gunn-Rita Dahle (Norwegen) 70
5. Anna Enocsson (Offenburg-Schweden) 55
Herren:
1. Martin Gujan (Schweiz) 89
2. Lado Fumic (Kirchheim/T.) 77
3. Florian Vogel (Schweiz) 70
4. Christoph Soukup (Österreich) 57
5. Fredrik Kessiakoff (Schweden) 55