Frankfurt (rad-net) - 192 Mountainbiker der Kategorien U17 und U15 haben am Sonntag in der Landessport-Schule Hessen den Athletik-Test absolviert, der erstmals als Teil der Nachwuchs-Sichtungs-Serie des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gewertet wird.
Ein Wettkampf für Mountainbiker ganz ohne Zweirad, das gab es bis dato noch nie. Doch die Erkenntnisse im Trainerrat zum Athletik-Defizit und daraus resultierenden Rückenproblemen bei den Nachwuchs-Bikern führten zur Maßnahme Athletik-Test. Damit die jungen Sportler und ihre Betreuer das auch ernst nehmen, wurde der Test als Auftakt zur Nachwuchs-Sichtungs-Serie (NWS) installiert, volle Punktzahl und Einfluss auf die Startaufstellung bei der DM inklusive.
Welche Übungen abgefragt wurden, erfuhren die 192 Sportlerinnen und Sportler erst vor Ort. Standweitsprung, Seitstütz, Seilspringen, Gewandtheitslauf und Stand and Reach waren zu absolvieren.
Aufgrund der einfach gehaltenen Bewertungsskala (5-3-1-0 Punkte) kam es zu vielen Punktgleichständen. So gab es in allen Altersklassen mehr als einen Sieger, in der männlichen Jugend war es sogar eine zweistellige Anzahl an Sportlern, die auf die volle Punktzahl kamen und somit die 50 Punkte für die NWS-Gesamtwertung erhalten.
Bei der Premiere hatte man fast schon damit rechnen müssen, dass man mit den Anforderungen daneben liegen kann. Mit der Erfahrung aus diesem Jahr wird sich das für 2018 sicherlich ändern lassen. «Für das kommende Jahr werden wir die Anforderungen sicherlich anpassen und auch die Bewertung korrigieren, um so viele Punktgleichstände zu vermeiden. Für die erste Austragung haben wir das aufgrund der fehlenden Erfahrungswerte mit Absicht so gestaltet» äußerte sich Junioren-Bundestrainer Marc Schäfer und nahm damit auch Kritik seitens der Teilnehmer auf.
Allerdings wurde auch erkennbar, dass der Athletik-Test die gewünschte Wirkung erzielt hat. «Von vielen Eltern und Trainern gab es jedoch auch Lob für die Durchführung und Integration des Athletiktests», so Marc Schäfer. Nicht wenige hätten bekannt, dass man vor zwei Monaten noch ein komplett anderes Ergebnis bekommen hätte. Die Sportler hätten aufgrund des Wettkampfs gezielt an der allgemeinen Athletik gearbeitet.
Zufrieden zeigte sich auch Jochen Wehrheim, 1. Vorsitzender des ausrichtenden MTB-Club Wehrheim e.V.: «Die Ausrichtung einer solchen Veranstaltung war für uns Neuland. Mit der Organisation und Durchführung bin ich sehr zufrieden. Trotz der Nervosität unter den Sportlern möchte ich die entspannte Atmosphäre lobend erwähnen und mich bei allen Teilnehmern, Betreuern und Eltern für das zahlreiche Erscheinen bedanken», sagte Wehrheim.