Nizza (rad-net) - Die Bewegung für glaubwürdigen Radsport (Mouvement Pour un Cyclisme Crédible/MPCC) hat derzeit keine Pläne, neue Regeln gegen das Inhalieren von Kohlenmonoxid zu fordern. Die Praxis hatte nach einem veröffentlichten Bericht von «Escape Collective» für erhebliche Diskussionen bei der Tour de France gesorgt.
Das sogenannte Kohlenmonoxid-Rückatmungsgerät ermöglicht die präzise Dosierung von Kohlenmonoxid in die Lunge, um den Hämoglobinwert zu messen, es wurden jedoch Bedenken geäußert, dass die Praxis letztendlich zur Leistungssteigerung missbraucht werden könnte.
Die Teams UAE-Emirates, Visma-Lease a Bike und Israel-Premier Tech bestätigten gegenüber «Escape Collective», dass sie Zugang zu der Ausrüstung hatten, betonten jedoch, dass sie das Kohlenmonoxid-Rückatmungsgerät verwenden, um Blutwerte zu überwachen und nicht, um die Leistung künstlich zu verbessern.
Tadej Pogačar (UAE-Team Emirates) wies Fragen zu dieser Praxis bei der Tour zunächst zurück, bestätigte jedoch später, dass er zu Beginn eines Höhentrainingslagers einmal das Gerät verwendet hatte, um die Hämoglobinwerte zu messen. Jonas Vingegaard (Visma-Lease a Bike) bestätigte ebenfalls die Verwendung des Geräts und sagte: «Es dient dazu, die Hämoglobinwerte im Blut zu messen. Daran ist nichts Verdächtiges.»
Die Verwendung von Kohlenmonoxid-Rückatmungsgeräten ist von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) nicht verboten, und MPCC-Präsident Roger Legeay erklärte gegenüber «Cyclingnews», dass seine Organisation derzeit keine Maßnahmen gegen die Verwendung des Geräts im Profiradsport zu fordern habe. Zwölf Teams der Tour 2024 sind Mitglieder des MPCC, darunter Israel-Premier Tech. «Wir sprechen hier eher von etwas Hypothetischem als von etwas Verdächtigem, also muss man vorsichtig sein», sagte Legeay. «Im Moment gibt es nichts, was darauf hindeutet, dass es im Hinblick auf die Leistungssteigerung verwendet wird, also ist es im Moment kein Thema.»
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