London (dpa) - David Millar hofft nach dem Ende seiner Doping- Sperre im nächsten Jahr auf einen Start bei der Tour de France und schwingt sich zum großen Doping-Ächter auf.
«Ich hoffe, ich bekomme bei der spanischen Mannschaft Saunier Duval einen Vertrag und kann bei der Tour starten, nachdem meine Sperre am 28. Juni 2006 ausgelaufen ist», sagte der 28-jährige schottische Radprofi in einem Interview mit der Londoner «Times».
Die französische Polizei hatte in seinem Haus in Südfrankreich vor der Tour 2004 leere EPO-Ampullen gefunden. Millar gestand vor einem Richter, bei zwei Gelegenheiten 2001 und 2003 das Blutdoping-Mittel benutzt zu haben. «Ich habe alles verloren und wurde hart bestraft. Im Vergleich zu anderen bezahlte ich einen hohen Preis für meine Irrtümer», sagte der ehemalige Zeitfahr-Weltmeister, dem seine Titel aberkannt worden waren.
«Mehr Kontrollen außerhalb des Wettkampfs sind der einzige Weg, die Sache zu stoppen. Ich kenne einige Jungs, die Trainingskontrollen umgehen. Der Weltverband UCI müsste monatlich die Namen der Getesteten mit den Ergebnissen der Analysen veröffentlichen», sagte Millar, der inzwischen wieder in Großbritannien lebt.
Nach Verkündung seiner zweijährigen Doping-Sperre hätte er «eine lange Zeit» sein Fahrrad nicht mehr angerührt. «Im letzten Sommer fing ich wieder an. Ich dachte ich fliege und erinnerte mich daran, dass ich das Radfahren doch eigentlich ganz gut kann. Ich hoffe es klappt mit Saunier Duval», sagte Millar, den nach eigenen Worten auch Geldprobleme zurück zum Profiradsport brachten. Drei Tage nach Ablauf seiner Sperre beginnt die Tour in Straßburg.