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Für Eddy Merckx (re.) ist Motordoping schlimmer als medizinisches Doping. Foto: A.S.O.
04.02.2016 11:00
Merckx: «Motordoping ist schlimmer als leistungssteigernde Medikamente»

Brüssel (rad-net) - Radsportlegende Eddy Merckx hat «Motordoping» scharf verurteilt und fordert lebenslange Sperren für erwischte Sportler. Für ihn sei dieser technologische Betrug eine schlimmere Straftat als die Verwendung von leistungssteigernden Medikamenten.

«Sie müssen lebenslang gesperrt werden», sagte Merckx in Doha am Rande der Ladies Tour of Qatar und spielt damit auf den Fall der Belgierin Femke van den Driessche an, in deren Rad bei den Cross-Weltmeisterschaften am vergangenen Wochenende in Heusden-Zolder ein Motor gefunden wurde. «Von dem, was ich im Fernsehen gesehen habe, scheint es nicht das erste Mal gewesen zu sein. Sie zeigten auch den Koppenberg Cross, wo Van den Driessche Zweite geworden war, und es war nicht normal. Für mich ist es das schlimmste, was man tun kann. Genauso gut könnte man auch mit dem Motorrad fahren», so Merckx.

Die derzeitigen Regularien des Weltradsportverbandes UCI sehen bei «technologischem Doping» eine minimale Sperre von sechs Monaten sowie eine Geldstrafe von 20.000 bis 200.000 Schweizer Franken vor.

Eddy Merckx bestand darauf, dass «Motordoping» eine weitaus dreistere und ernstere Form von Betrug sei, als chemisches Doping. «Für mich ist es mehr als Doping. Es gibt ihnen 50 Watt mehr, oder sogar 100. Das hat nichts mehr mit Radfahren zu tun. Das ist Motorradfahren. Sie sollten lieber mit Valentino Rossi [Motorradsportler, Anm. d. Red.] fahren.»

Gerüchte über «Motordoping» gibt es schon seit dem Frühjahr 2010, aber Femke van den Driessche ist die erster Sportlerin, die erwischt wurde. Auf die Frage, ob Van den Driessches Fall nur die Spitze des Eisbergs sei, sagte Merckx, dass diese Praxis im Peloton seiner Meinung nach nicht weit verbreitet sei und es sich um einen Einzelfall handele. «Ich denke nicht, dass die anderen so dumm sind, so etwas zu tun. Das machen nur Fahrer, die keine Erfahrung haben. Was passiert ist, ist sehr schlecht für den Radsport», so Merckx.

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