Berlin (dpa) - Pat McQuaid, der Präsident des Welt- Radsportverbandes UCI, drängt auf eine Bestrafung von Jan Ullrichs Berater Rudi Pevenage.
«Wenn wir Beweise haben, dass der Manager als Komplize, wenn nicht sogar Initiator fungiert hat, sollten wir ihn bestrafen», sagte der Ire in der Tageszeitung «Die Welt». «Dies sollte übrigens für jeden innerhalb eines Teams gelten, dem nachgewiesen werden kann, dass er in Doping involviert ist. Sollte sich bewahrheiten, dass Herr Pevenage in den Fall aktiv verwickelt ist, dann werden wir sagen: Er sollte nicht mehr im Radsport arbeiten.»
Im Fall des wegen Fremdblut-Dopings gesperrten US-Amerikaners Tyler Hamilton, der in seinem Tagebuch aufgezeichnet hatte, dass er in einem Jahr an 114 Tagen gedopt war, kündigte McQuaid die Eröffnung eines neuen Disziplinarverfahrens an. «Sollte ihm das zweifelsfrei nachgewiesen werden, wird dies gemäß den Regularien der UCI als eigenständiger Dopingfall gewertet. Das wäre dann sein zweiter und zöge eine lebenslange Sperre nach sich.»
Kritik übte der UCI-Chef an der Zusammenarbeit mit dem Vorsitzenden der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, Richard Pound. «Mit der WADA arbeiten wir auf der praktischen Ebene eng miteinander zusammen. Mit Herrn Pound ist es schwieriger. Er hatte Probleme mit meinem Vorgänger Hein Verbruggen, also habe ich ihn in die Schweiz eingeladen, damit er uns kennen lernt und wir ihm genau sagen können, was wir gegen Doping tun. Er schrieb im vorigen Jahr einen Artikel im 'Guardian', nach dem wir uns gezwungen sahen, Anwälte einzuschalten», sagte McQuaid und fügte hinzu: «Wenn Herr Pound den Radsport am liebsten verbieten möchte, werden wir dies nicht hinnehmen. Ich wünschte, wir hätte die Situation nicht. Wir brauchen diese Hahnenkämpfe nicht.»