Rom (dpa) - Der unter Dopingverdacht stehende Eddy Mazzoleni hat die Berichte über seinen Rücktritt vom Radrennsport dementiert: «Es ist nicht richtig, dass ich aufhöre. Ich habe mich lediglich entschlossen, meinen Vertrag mit Astana aufzulösen», sagte der Radprofi.
Er habe dies getan, um dem Team und seinen Profi-Kollegen nicht zu schaden, sagte Mazzoleni der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Zuvor hatten italienische Medien unter Berufung auf eine Astana-Mitteilung Mazzolenis Rückzug vom Radrennsport gemeldet.
Der Dritte des diesjährigen Giro d'Italia schien durch die Ermittlungen der italienischen Antidoping-Kommission und der Staatsanwälte in die Enge getrieben. «Ich warte das Urteil des Nationalen Olympischen Komitees ab, erst danach werde ich eine Entscheidung treffen», betonte der 33-jährige Profi jedoch. Wenn es positiv ausfalle, fahre er weiter.
Mazzoleni ist in die Operation «Oil for Drug» verwickelt. Seit dem 29. Juni ist er vorläufig suspendiert. Die Antidoping-Kommission in Rom wirft Mazzoleni EPO-Doping vor. Die italienische Gesundheits-Polizei hatte am 27. April 2004 vor dem Rad-Klassiker Lüttich- Bastogne ein Telefongespräch von ihm mit dem mutmaßlichen Dopingarzt Carlo Santuccione abgehört. Darin habe er mit dem Mediziner über EPO- Doping gesprochen: «Ich habe 4000 Einheiten unter die Haut gespritzt», soll Mazzoleni gesagt haben.
Außerdem bezog er sich auf einen gewissen Danilo, hinter dem die Dopingfahnder Giro-Sieger Danilo Di Luca vermuten. Di Luca war am 14., Mazzoleni bereits am 13. Juli von der Antidoping-Kommission verhört worden. Nach Aussage von Kommissions-Chef Ettore Torri habe Mazzoleni jegliches Doping bestritten und sich «überhaupt nicht kooperativ gezeigt».