Mont Ventoux (dpa) - Die große Generalprobe für das womöglich entscheidende Zeitfahren der Tour de France am 21. Juli nach L'Alpe d'Huez ist für Lance Armstrong nicht wunschgemäß verlaufen.
Sein Rivale Iban Mayo gewann bei der Dauphiné Libéré das 21,6 km lange Einzelzeitfahren auf den Mont Ventoux überlegen und holte sich das Gelbe Trikot von seinem spanischen Landsmann José Gutierrez zurück. Der fünffache Toursieger Armstrong verlor als Fünfter auf Mayo, im Vorjahr Sechster der Tour und in diesem Jahr so etwas wie der Geheimfavorit, 1:56 Minuten.
Aber der Texaner, der bereits im Dauphiné-Prolog gegen Mayo und seinen früheren Helfer Tyler Hamilton (USA) unterlag, hatte bereits vorgebaut. Es ginge ihm in erster Linie um die Tests seines neuen Zeitfahr-Materials für die am 3. Juli in Lüttich beginnende Tour. «Wenn er gewinnen kann - okay. Aber er wird nicht sein Leben geben, um zu siegen», hatte sein Pressesprecher Jörg Müller (Schweiz) vor der 4. Etappe erklärt.
Die letzten beiden Dauphiné-Ausgaben hatte Armstrong, der die Tour als erster sechs Mal in Serie gewinnen will, für sich entschieden. «Mir geht es darum, meinen Rhythmus zu kontrollieren. Ich fühle mich stark, aber vielleicht nicht so stark, um Mayo im Moment zu schlagen», hatte Armstrong am Morgen vor dem Start auf den von ihm nicht gerade geliebten Berg in der Provence erklärt.
Der am Vortag bei einer Bergabfahrt schwer gestürzte französische Profi Mickael Pichon war in der Nacht in einem Krankenhaus in Grenoble an verschiedenen Verletzungen im Gesicht und am Schädelknochen operiert worden. Sein Helm habe ihm wahrscheinlich das Leben gerettet und schwere Hirnverletzungen verhindert, sagte Gerard Porte, verantwortlicher Mediziner der Dauphiné-Rundfahrt.