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Maximilian Levy ist das Lachen gestern kurzzeitig vergangen. Der Bahnradsprinter konnte seinen Flug zum Weltcup nach Manchester nicht wie geplant antreten. Foto: Archiv
28.10.2013 14:58
Maximilian Levys verrückte Reise zum Weltcup in Manchester

Manchester (rad-net) - Die deutschen Bahnradfahrer haben sich gestern auf den Weg zum Weltcup am Wochenende nach Manchester aufgemacht. Nur einer konnte die Reise nicht wie geplant antreten: Keirin- und Teamsprint-Europameister Maximilian Levy hatte keinen Ausweis dabei.

Der Bahnrad-Tross des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) war gestern nach der unmittelbaren Wettkampvorbereitung im niederländischen Apeldoorn von Amsterdam aus nach England geflogen. Für Levy ging es am Flughafen Schiphol allerdings nicht weiter. Der 26-jährige Cottbuser vom Team Erdgas.2012 hatte weder Personalausweis noch Reisepass dabei. An Ersatzpapiere kam Levy über die deutsche Botschaft auch nicht kurzfristig heran, weil diese am Wochenende geschlossen hat.

Sein Ausweis steckte gestern noch im Anzug, den Levy am 11. Oktober in Gelsenkirchen getragen hatte, wo er bei der Ehrung der Deutschen Sporthilfe zum «Juniorsportler des Jahres» als ehemaliger Preisträger (2005) und Lebensgefährte der ehemaligen Radsportlerin Madeleine Sandig, die dort verabschiedet wurde, geladen war. «Im Anzug hatte ich kein Portemonnaie, sondern nur den Personalausweis», sagt Levy, den «rad-net» heute Nachmittag kurz vor seinem erneuten Abflugversuch nach Manchester erreichte. Während Levy nach der Gala in Gelsenkirchen zurück zur EM-Vorbereitung nach Apeldoorn gefahren war, hatte sich seine Freundin mitsamt Anzug auf den Weg zu ihren Eltern nach Frankfurt am Main begeben.

Per Mietwagen ging es für den Teamsprint-Weltmeister - seinen Führerschein hatte er dabei - gestern nach Frankfurt zur Freundin. Zusätzlich musste er auf der Fahrt von Holland nach Deutschland noch eine Zollkontrolle über sich ergehen lassen. Wenn schon, denn schon … Seine Lebensgefährtin mit der sechs Monate alten Tochter Tessa kann der unfreiwilligen Ehrenrunde auch etwas Positives abgewinnen: «So hat er uns wenigstens nochmal gesehen.»

Die verrückte Reise des Maximilian Levy setzte er heute mit einem Flug von Frankfurt nach Düsseldorf fort. Von dort steuerte der zweifache Medaillengewinner von London 2012 mit dem Lufthansa-Flug LH 3432 nonstop Manchester an. «Es ist alles ein bisschen chaotisch, weil es so stürmisch ist», meinte Levy kurz vor dem Check-in am frühen Nachmittag. Sein Ausweis-Chaos schlägt jedenfalls direkt aufs Portemonnaie durch. «Rund 700 Euro ,Strafe' für den Mietwagen und die Flüge. Blöd gelaufen, aber es gibt Schlimmeres», so Levy.

«Aus Schaden muss man klug werden», meint Bundestrainer Detelf Uibel schmunzelnd in Manchester. Ganz so verhält es sich im Fall Levy allerdings nicht. Der erzählt, dass ihm das Missgeschick schon das zweite Mal passiert. «2009 oder 2010 stand ich auch ohne Ausweis am Flughafen, damals Berlin-Tegel.» Ziel der Reise war, na klar: Manchester. «Irgendwie scheine ich mit Manchester kein Glück zu haben», erzählt Levy. Damals kam er jedoch günstiger davon und konnte sich für 20 Euro einen Ersatzausweis ausstellen lassen.

Ansonsten liegt ihm die Metropole im Nordwesten Englands durchaus. Vor acht Jahren startete er als Junior bei den Männern und gewann im Keirin direkt sein allererstes Weltcup-Rennen. Auf seine Sprintqualitäten baut zum Weltcup-Auftakt auch wieder Bundestrainer Uibel, der heute Abend im Manchester Velodrome mit Levy rechnet: «Pünktlich zum Training um 18:30 Uhr Ortszeit», so Uibel. Wenn nichts dazwischen kommt … Kurz vor seinem Abflug twitterte Levy: «Ausweiskontrolle - dabei festgestellt, Ablaufdatum nicht mehr weit :-).»

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