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13.12.2000 00:45
Marco Pantani auf Bewährung verurteilt

Der Radsport ist um eine negative Schlagzeile reicher. Nach dem Doping-Skandal während der Tour de France 1999 ist nun der italienische Radsport-Profi Marco Pantani als erster Sportler der Welt zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Ein Gericht in Forli verhängte am Montag eine dreimonatige Gefängnisstrafe auf Bewährung gegen den 31 Jahre alten Giro- und Tour-de-France-Sieger von 1998 wegen der Einnahme von Dopingmitteln und sportlichen Betrugs. Dies bestätigte Anwalt Gaetano Insolera der französischen Nachrichtenagentur "afp" und kündigte zugleich Einspruch gegen das Urteil an. Pantani stand seit dem 13. Oktober in seiner Heimatstadt Forli vor Gericht. Dem 30-jährigen Tour-de-France-Sieger von 1998 war Blutdoping mit Erythropoietin (EPO) und damit Betrug an seinen Konkurrenten beim Radrennen Mailand- Turin im Oktober 1995 vorgeworfen worden. Der Italiener war damals in Folge eines schweren Sturzes zu einer Operation in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Dort wurde bei den Untersuchungen ein enorm hoher Hämatokritwert von 60,1 Prozent festgestellt. Als Grenzwert gilt 50 Prozent. Damit ist Pantani wohl auch das "Opfer" der neuen Doping-Gesetze, die seit Mitte November in Italien gelten. Nach ihnen drohen Dopingsündern bis zu drei Jahre Gefängnis und bis zu 100 Millionen Lire Geldstrafe (umgerechnet etwa 100.000 Mark). Als Dopingvergehen gelten nach dem neuen Gesetz nicht nur die Einnahme von Drogen durch Athleten, sondern auch medizinische Anwendungen, für die keine gesundheitliche Indikation vorliegt.
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