Kuurne (rad-net) - Nur der Ex-Weltmeister war schneller: Mit Platz zwei im zweiten Teil des belgischen Klassiker-Auftakts hat Marcel Sieberg für aus deutscher Sicht für das Ausrufungszeichen auf Kopfsteinpflaster gesorgt. Im Finale des Halbklassikers Kuurne-Brüssel-Kuurne musste sich der Milram-Profi nur Tom Boonen geschlagen geben. Zuvor war Sebastian Siedler aus deutscher Sicht der Aktivposten im Rennen. Der ebenfalls für das Team Milram fahrende Profi gehörte zu einer achtköpfigen Spitzengruppe, die das Rennen bis acht Kilometer vor dem Ziel prägte.
Danach hatte das Quick-Step-Team von Boonen alles unter Kontrolle. Während Sieberg sich ganz allein nach vorne kämpfen musste und den entscheidenden Schritt ans Hinterrad von Boonen in einem Kreisverkehr herausfuhr, führte die Boonen-Mannschaft ihren Kapitän sicher ins Finale. Den Belgier konnte Sieberg im Sprint zwar nicht halten, war aber trotzdem zufrieden. „Tja, einer mit so Streifen am Ärmel war halt noch vor mir, aber ich glaube, ich kann trotzdem zufrieden sein“, so Sieberg. „Eigentlich habe ich mich bis ins Finale gar nicht so gut gefühlt, daher war es gut, dass Sebastian vorne war. Aber dann habe ich mich peu à peu nach vorne gearbeitet und zwei Kilometer vor dem Ziel habe ich dann bei einem Kreisverkehr die linke Seite genommen, während fast alle anderen rechts gefahren sind. Damit hatte ich gleich zehn Plätze gutgemacht und konnte mir das Hinterrad von Tom Boonen sichern. Ich wusste, wenn ich das halten kann, kann nicht mehr viel passieren. Und so war es dann auch.“
Die Spitzengruppe, zu der neben Siedler auch der Australier Stuart O’Grady vom CSC-Team gehörte, hatte maximal zweieinhalb Minuten Vorsprung. „Unsere Gruppe lief in der entscheidenden Phase superschlecht. Wenn alle etwas anders gefahren wären, wäre man mit weniger Kraft mindestens genauso weit gekommen. Aber wenn das Rennen dann noch so ausgeht, ist man natürlich zufrieden. Super, dass Siebi Zweiter geworden ist. Für die anderen Fahrer unserer Gruppe war das Ergebnis nicht so gut.“
Als bester T-Mobile-Profi belegte der Brite Roger Hammond Platz 13. „Das Ergebnis war okay für uns. Man muss solche Tage nehmen wie sie kommen. Manchmal läuft es eben nicht so gut, wie man es sich erhofft“, so Tristand Hoffmann, der den Bonner Rennstall als Sportlicher Leiter betreut. Sportdirektor Rolf Aldag war trotzdem zufrieden: „Wir haben viel gearbeit und immer die Ausreißer zurück geholt. Für Andreas Klier ist es noch etwas zu früh in der Saison.“ Er stieg am Sonntag auf Grund einer Erkältung frühzeitig aus.
Ergebnisse Kuurne – Brüssel - Kuurne über 193 Kilometer:
1. Tom Boonen - Quick Step
2. Marcel Sieberg – Team MILRAM
3. Iljo Keisse - Chocolade Jacques
4. Sébastien Chavanel - Française Des Jeux
5. Gert Steegmans - Quick Step
6. Kenny Van Hummel - Skil-Shimano
7. Tomas Vaitkus - Discovery Channel
8. Frédéric Amorison - Landbouwkrediet
9. Tyler Farrar - Cofidis
10. Geoffroy Lequatre - Cofidis