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Jan Ullrich erklärt im Februar in Hamburg seinen Rücktritt vom Leistungssport.
09.12.2007 10:01
Magazin: Unterlagen belasten Ulrich

Hamburg (dpa) - Jan Ullrich, der für DOSB-Präsident Thomas Bach nicht mehr in die Liste der 50 bedeutendsten Sportler in Deutschland gehört, hat möglicherweise seit 2003 mit dem Doping-Arzt Eufemiano Fuentes zusammengearbeitet.

Darüber berichtet das Nachrichtenmagazin «Focus» unter Berufung auf die Betrugs-Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft gegen den Tour-de-France-Sieger von 1997. Demnach seien bei Durchsuchungen Reiseunterlagen aufgetauscht, die etliche Kurztrips des gebürtigen Rostockers nach Madrid von 2003 an bis zu seinem Abgang kurz vor der Tour de France 2006 belegen. 2003 hatte Ullrich mit Platz zwei in der Tour nur 61 Sekunden hinter seinem Dauer-Bezwinger und Angstgegner Lance Armstrong ein bemerkenswertes Comeback im Bianchi-Team nach einem Jahr Pause gefeiert.

In einem Interview mit der «Bild am Sonntag» erneuerte Wirtschaftsanwalt Bach seine Ansicht, dass Ullrich durch ein versäumtes Geständnis seine Chance verpasst hat, Akzeptanz wenigstens in geringem Maß wieder zu erlangen. «Als guter Jurist berücksichtigt man auch immer die menschliche Komponente. Man sollte wissen, dass ein Athlet mit der Popularität, die Jan Ullrich genossen hat, umso tiefer fallen kann. Insofern hätte ich ihm gesagt: 'Mache reinen Tisch. Und dir ist es irgendwann wieder möglich, öffentlich aufzutreten und vielleicht auch wieder akzeptiert zu werden'.» Diese Möglichkeit besteht nach Meinung des Präsidenten des Deutschen Olympischen Sport-Bundes (DOSB) jetzt nicht mehr.

Die Bonner Ermittler im Fall Ullrich vermuten, dass der Olympiasieger von 2000 bei seinen Visiten mit Fuentes` Hilfe illegale Eigenblut-Kuren vornahm. Ullrich hat stets jede Verbindung zu dem auf Gran Canaria lebenden Frauenarzt bestritten. Das ist durch die Bonner Staatsanwaltschaft allerdings längst widerlegt. Bei Fuentes entdeckten die Ermittler nicht nur Ullrichs Blutbeutel, sondern auch Beweise für Geldtransfers. Die Fahnder fanden heraus, dass der 34 Jahre alte Wahlschweizer schon 2004 eine Summe von 25 000 Euro auf ein Fuentes-Konto überwies. Beschlagnahmte Bankauszüge belegen zudem eine weitere Zahlung von Ullrich an den Spanier in Höhe von 55 000 Euro im Jahr 2006.


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