Hamburg/Bonn (dpa) - Nach Informationen des Nachrichten-Magazins «Focus» soll es neue Indizien gegen den am 24. Februar zurückgetretenen Jan Ullrich geben.
Nach Unterlagen, die bei Ullrich-Betreuer Rudy Pevenage in Belgien gefunden wurden, und Eintragungen im Kalender des mutmaßlichen Madrider Dopingarztes Eufemiano Fuentes glaubt die Staatsanwaltschaft Bonn nachweisen zu können, dass sich Ullrich und Pevenage an drei bestimmten Tagen in Madrid aufgehalten haben.
An diesen Tagen hatte der Tour-de-France- Sieger von 1997 «Focus» zufolge angegeben, an seinem Schweizer Wohnort Scherzingen gewesen zu sein. Außerdem legen beschlagnahmte Papiere nahe, dass Ullrich mindestens 25 000 Euro an Fuentes gezahlt hat.
Der Bonner Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel sagte der Deutschen Presse-Agentur dpa auf Anfrage: «Dazu werde ich keine Angaben machen. Das sind Äußerungen zum Inhalt eines Verfahrens.» Zur angeblichen Zahlung der 25 000 Euro meinte er, dass sei nicht neu, das habe er auch schon irgendwo gelesen.
Ullrich, der vor dem Start der Tour de France 2006 wegen Doping-Verdachts suspendiert worden war, verfolgt die laufende Tour - vermutlich - vor dem heimischen Fernseher. Seine Frau Sara ist hochschwanger, beide sollen sich an ihrem Wohnort am Bodensee aufhalten.