Moskau (rad-net) - Im dritten Anlauf hat es geklappt: Nach zwei Silbermedaillen gewann Madeleine Sandig aus Frankfurt den Titel im Einzelzeitfahren bei den Europameisterschaften der U23 in Moskau. Für die 22 km lange Strecke benötigte die DM-Dritte in dieser Spezialdisziplin 31:26,16 Minuten. Damit war sie 22 Sekunden schneller als die letztjährige Vize-Weltmeisterin auf der Straße, Tatiana Guderzo aus Italien. Dritte wurde - mit einem Rückstand von 40,3 Sekunden - Anna Zugno (Italien).
"Ich war vor dem Rennen total aufgeregt, weil mich jeder in die Favoritenrolle drängte, und ich mir überhaupt nicht sicher war. Jetzt bin ich natürlich sehr glücklich, dass es im dritten Anlauf geklappt hat", freute sich die Nationalfahrerin nach ihrem Triumph in Moskau.
"Sie ist ein souveränes Rennen gefahren, hat jede Kurve optimal angesteuert und stets ihre Ideallinie gefunden. Schneller und besser kann man kaum fahren", lobte Bundestrainer Jochen Dornbusch, der seine drei Starterinnen perfekt auf die EM einstellte. Sandigs Teamkollegin von Euregio Egrensis, Claudia Hecht, belegte mit einem Rückstand von 1:07 Minuten den sechsten Rang, Luise Keller vom Red-Bull-Team Frankfurt/Oder wurde zehnte mit 1:41 Minuten Rückstand.
Die Zeitfahr-Titelkämpfe fanden teilweise auf dem Olympiakurs von Moskau 1980 statt. Schwere, steile Kurven und anspruchsvolle Steigungen mussten die Fahrerinnen bei trockener, aber sehr windiger Witterung bewältigen. Sandig, als 30. von insgesamt 42 Fahrerinnen gestartet, fuhr so stark, dass sie zwei vor ihr gestartete Athletinnen mühelos einholte. "Es lief gut, es lief sehr gut. Ich hatte super Beine", freute sich die neue Europameisterin.
Die Europameisterschaften dauern noch bis einschließlich Sonntag. Am Freitag wird der beste Zeitfahrer in der U23-Klasse der Männer ermittelt, am Samstag und Sonntag werden die Titelträger auf der Straße gesucht.