Stirling (rad-net) - Liane Lippert (Sunweb) hat auf der dritten Etappe der Tour Down Under (UCI 2.Pro) einen Tagessieg nur knapp verpasst und ist auf einen starken zweiten Platz gespurtet. Das 109,1 Kilometer lange Teilstück von Nairne nach Stirling, das am Kywarra Climb auf ansteigender Zielgeraden endete, gewann derweil Ruth Winder (Trek-Segafredo). Die US-amerikanische Meisterin übernahm damit auch die Führung von Amanda Spratt (Mitchelton-Scott).
Der Kywarra Climb musste auf den letzten fünfzig Kilometern dreimal überwunden werden. Aber schon zuvor gab es einige Angriffe aus dem Feld und es löste sich eine sechsköpfige Gruppe. Nach rund 60 gefahrenen Kilometern lief aber alles wieder zusammen. Auf den letzten zwölf Kilometern griff Leigh Ann Ganzar (Rally Cycling) an und holte bis zu 50 Sekunden Vorsprung heraus. Aber die Favoritinnen-Teams wie Mitchelton-Scott, Trek-Segafredo und Sunweb spannten sich an die Spitze des Pelotons und holten die Ausreißerin zwei Kilometer vor dem Ziel zurück.
Während Spratt isoliert und nicht in optimaler Position war, wurden Lippert und Winder für den Bergaufsprint perfekt positioniert. Allerdings wurde Lippert auf den letzten 500 Metern doch noch etwas eingebaut und musste sich erst um mehrere Fahrerinnen herum den Weg nach vorne bahnen. «Das hat sicherlich einiges an Energie gekostet. Ich war nah dran. Wenn die Ziellinie noch etwas weiter weg gewesen wäre, hätte ich vielleicht das bessere Ende für mich gehabt. Aber es war trotzdem ein guter Tag», sagte Lippert.
Mit dem Tagessieg holte sich Ruth Winder zehn Bonussekunden, die ihr schließlich auch das Führungstrikot einbrachten. Sie liegt nun sieben Sekunden vor Lippert und Spratt, die als Zehnte das Ziel erreichte. Lippert ist zudem Spitzenreiterin in den Berg- und Nachwuchswertungen.
Morgen endet die viertägige Tour Down Under der Frauen mit einem 42,5 Kilometer langen Rundstreckenrennen in Adelaide. Dort wollen Lippert und ihr Sunweb-Team noch einmal angreifen. «Wir sind hier um zu gewinnen. Wir haben eine starke Sprinter-Truppe und das Team hat Vertrauen in mich. Wir können einige Karten spielen, auch was das Gesamtklassement angeht.»