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Maximilian Levy. Foto: Archiv/Jens Büttner
29.11.2018 15:44
Levy: «Wollte Kristina nicht zumuten, dass ich wegen ihr nie wieder auf dem Fahrrad sitze»

Berlin (rad-net) - Wegen diverser Verletzungen und Rückschläge dachte Bahnradfahrer Max Levy bereits mehrfach daran, sein Rad an den Nagel zu hängen. Das sagte der 31-Jährige im «go!d»-Magazin der Deutschen Sporthilfe, das am 3. Dezember, kurz nach dem Heim-Weltcup in Berlin (30. November bis 2. Dezember) erscheint. Nach dem schweren Sturz seiner langjährigen Teamkollegin Kristina Vogel, die seitdem im Rollstuhl sitzt, habe er ein sofortiges Karriereende aber bewusst ausgeschlossen: «Ich wollte Kristina nicht auch noch zumuten, dass ich wegen ihr nie wieder auf dem Fahrrad sitze.»

Levy war am 26. Juni 2018, seinem 31. Geburtstag, auf seiner Heimbahn in Cottbus Augenzeuge des folgenschweren Zusammenstoßes von Doppel-Olympiasiegerin und Rekord-Weltmeisterin Vogel mit einem niederländischen Nachwuchsfahrer geworden. Levy leistete Ersthilfe und rief anschließend die Spendenaktion «#staystrongkristina» ins Leben. «Ein Tag, den man nie vergessen wird. Noch immer fällt es mir schwer darüber zu reden», so Levy in «go!d». Selbst habe er auf dem Rad nach dem Erlebten aber zu keiner Zeit Angst verspürt.

Schon zuvor wurde Levy, der bislang mit drei Olympia- sowie zehn WM-Medaillen dekoriert ist, mehrmals mit den Schattenseiten seines Sports konfrontiert. Dreimal brach er sich bei Stürzen das Schlüsselbein, zuletzt 2017. Am schlimmsten erwischte es ihn 2014 bei der Weltmeisterschaft in Kolumbien. Auf Goldkurs liegend stürzte Levy und brach sich das Schlüsselbein, noch vor Ort wurde er operiert. Zurück in Deutschland entzündete sich die Wunde so schlimm, dass das Schlüsselbein durch Teile des Beckenknochens neu aufgebaut werden. «Damals war die Frage nicht, ob ich wieder Fahrrad fahre, sondern ob ich je wieder gesund werde», so Levy.

Beim Bahnrad-Weltcup in Berlin, dem ersten in Deutschland seit exakt 20 Jahren, trifft Levy auch auf Vogel, die dort als Radsportlerin des Jahres 2018 geehrt wird. Für den Sprinter ist es die Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Der gebürtige Berliner kam 1987 unweit des inzwischen neu errichteten Velodroms im Prenzlauer Berg auf die Welt. Im vergangenen Jahr gewann Levy dort bei der Europameisterschaft Gold im Keirin und Silber im Teamsprint. Den Erfolg bezeichnete er im «go!d»-Magazin als «eine Genugtuung sondergleichen».

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