Mailand/Paris (dpa) - Bei den kombinierten Urin- und Blut-Kontrollen, die das italienische Olympische Komitee (CONI) nach der «Königsetappe» des diesjährigen Giro d'Italia vorgenommen hat, gab es «Anomalien».
Darüber haben Medien in Italien und Frankreich berichtet. Die nach der 17. Etappe überraschend kontrollierten Danilo di Luca (Giro-Gesamtsieger), Gilberto Simoni (Etappensieger der 17. Etappe), Riccardo Ricco und Eddy Mazzoleni wiesen «unnatürlich niedrige Testosteron-Werte auf, wie Kinder, nicht wie erwachsene Männer», schrieb der «Corriere dello Sport».
Die Auswertungen der Analysen vom 30. Mai seien vom CONI sowohl an die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) als auch an den Weltverband UCI weitergeleitet worden. In einem Brief an den UCI-Präsidenten Pat McQuaid hatte bereits am 22. Juni CONI-Chef Gianni Petrucci zu den vier unangekündigten Dopingtests beim Giro mitgeteilt, es seien «Besorgnis erregende Anomalien» aufgetaucht, auch wenn diese «keine Verletzung des Anti-Doping-Reglements» darstellten.
Die «L'Equipe» mutmaßte, dass wegen der merkwürdigen Werte der frühere T-Mobile- und jetzige Astana-Fahrer Eddy Mazzoleni (Italien) nicht die Tour de France bestreiten werde. «Unser neunköpfiges Tour-Team wird am Ende der Woche benannt. Unser Management und der Teamleiter tagen gerade in Kasachstan. Ich kann zu Mazzoleni nichts sagen», erklärte am Mittwoch Team-Sprecherin Corinne Druey. Di Luca, Simoni und Ricco waren von vornherein nicht für die Tour vorgesehen.