Paris (dpa) - Die französische Anti-Doping-Agentur lässt die Arbeit seines Untersuchungslabors Chatenay-Malabry im Fall des unter Dopingverdacht stehenden Tour-de-France-Siegers Floyd Landis von unabhängigen Experten untersuchen.
Damit reagierten die Franzosen auf die ständigen Anschuldigungen des Amerikaners gegen das Labor, dass es bei den Tests nicht objektiv zugegangen sei. Pierre Bordry, Direktor der französischen Anti-Doping-Agentur, betonte, er werde die Resultate der neutralen Experten an die Anwälte von Landis weiterleiten.
Die französische Sportzeitung «L'Équipe» hatte berichtet, dass bei dem Amerikaner gleich sieben nachträgliche Tests von der Frankreich-Rundfahrt 2006 positiv waren und Spuren des synthetischen Testosterons ergeben hätten. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA hatte in dem Dopingverfahren gegen den Tour-Sieger Urinproben testen lassen, deren A-Proben im Juli des Vorjahres zunächst keinen Befund ergaben. Diese Proben wurden nun mit ausgefeilteren Methoden durchgeführt und stimmten mit dem Ergebnis des Landis-Tests von der 17. Etappe überein. Nach dem Sieg auf dieser Etappe war Landis Testosteron-Doping nachgewiesen worden.
Der 31-Jährige beteuert seine Unschuld und hat Verfahrensfehler sowie Laborschlampereien und eine mögliche Verunreinigung von Proben für das Testergebnis verantwortlich gemacht. Landis muss sich am 14. Mai vor der USADA verantworten, ihm droht eine zweijährige Sperre und die Aberkennung des Tour-Sieges.