Javalambre (rad-net) - Sepp Kuss hat die sechste Etappe der Vuelta a España gewonnen. Am letzten Anstieg war der Jumbo-Visma-Profi der stärkste aus einer großen Spitzengruppe. Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step) hatte unterdessen Probleme und musste seine Führung Lenny Martinez (Groupama-FDJ) abgeben.
Die Anfangsphase der 183,1 Kilometer langen Etappe von La Vall d'Uixó nach Javalambre war hart umkämpft, denn einige Profis hatten sich vorgenommen, den Sprung in die Ausreißergruppe des Tages zu schaffen. Nach 60 Kilometern gab es deshalb immer noch keine Spitzengruppe. 115 Kilometer vor dem Ziel setzten sich schließlich sechs Fahrer um Jesús Herrada (Cofidis) und Oier Lazkano (Movistar) ab und bekamen wenig später Gesellschaft von 36 (!) weiteren Fahrern. Unter den nun 42 vorne liegenden Profis waren mit Sepp Kuss, Lenny Martinez (Groupama-FDJ) und Wout Poels (Bahrain-Victorious) auch einige, die für das Gesamtklassement gefährlich sind, sowie mit Emanuel Buchmann, Lennard Kämna und Felix Engelhardt auch drei Deutsche. Außerdem hatte Kuss seine Teamkollegen Jan Tratnik, Attila Valter und Dylan van Baarle dabei. Zwischenzeitlich lag die Gruppe sieben Minuten vorm Peloton.
Der Träger des Roten Trikots, Remco Evenepoel (Soudal-Quick Step), hatte den Sprung in die Gruppe verpasst. Jonas Vingegaard und Primoz Roglic (Jumbo-Visma) blieben ebenfalls im Hauptfeld.
Als der elf Kilometer lange Schlussanstieg erreicht war, betrug der Abstand zwischen Spitze und Feld noch 3:45 Minuten. Lange blieb das Tempo gleichmäßig. Erst vier Kilometer vor dem Ziel gab es einen ersten Angriff aus der Gruppe. Einer Rubio (Movistar) versuchte an einem der ersten steilen Abschnitte zu entkommen und hatte schnell 25 Sekunden Vorsprung. Er wurde aber von Kuss, Romain Bardet (DSM-Firmenich) und Martinez gekontert. Auf den letzten Kilometern erwies sich Kuss als der Stärkste von ihnen und gewann das Teilstück mit 26 Sekunden Vorsprung vor Martinez und 31 Sekunden vor Bardet.
Auch bei den Favoriten ging es rund: Nach einem Angriff von Roglic konnte Evenepoel nicht folgen. Zu dem Slowenen gesellte sich wenig später Vingegaard, Juan Ayuso (UAE-Team Emirates) und Cian Uijtdebroeks (Bora-hansgrohe) lagen nur knapp dahinter. Am Ende verlor Evenepoel rund eine halbe Minute.
Im Gesamtklassement ist nun Martinez neuer Spitzenreiter. Der junge Franzose hat acht Sekunden Vorsprung auf Kuss und 51 auf Marc Soler (UAE-Team Emirates). Evenepoel rutschte auf Rang neun ab.