Bokod (rad-net) - Am kommenden Samstag, den 10. August, findet für die Kunstradsportler der dritte Lauf des Weltcups statt. Gastgeber ist Bokod, eine Autostunde nordwestlich von Ungarns Hauptstadt Budapest gelegen.
Schon der Blick auf die Teilnehmerliste bestätigt die zunehmende Attraktivität der 2018 aus der Taufe gehobenen Serie. Insgesamt sind zehn Nationen vertreten. Neben den Kernländern Deutschland, Schweiz und Österreich sind die osteuropäischen Staaten gut vertreten, aus Asien kommen Athleten aus Hongkong, Macau und Japan. «Im Vergleich zum Vorjahr haben wir eine Steigerung bei der Teilnehmerzahl den teilnehmenden Nationen», so die für den Weltcup verantwortliche UCI-Delegierte Claudia Bee.
Die Starterin aus Hongkong trainierte zuletzt mit den besten Deutschen in Albstadt - Bundestrainer Dieter Maute gab Hilfestellung.
Die deutschen Kunstradsportler gelten als die Topfavoriten. In allen fünf Disziplinen belegen die Aktiven des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) im Klassement die Top-Plätze.
Zu ihnen gehört Lukas Kohl, der dreifache Weltmeister im 1er Kunstfahren der Männer. Und ein großes Ziel bringt er mit nach Ungarn. Bei einem Testwettkampf hatte er die absolute Bestmarke von 211,60 Punkten erzielt. Als Weltrekord (aktuell bei 208,91 Punkten durch David Schnabel) aber hätte die Performance nur vor einem internationalen Kampfgericht gegolten. Beim Drehsprung und der Lenkerstanddrehung hatte der 23-jährige Bayer draufgesattelt, «und auch die anderen 28 Übungen passten», so Kohl. Nun will er sich den Rekord holen.
Die ärgsten Konkurrenten kommen wie bei den bisherigen Weltcups mit Moritz Herbst sowie Marcel Jüngling ebenfalls aus Deutschland. Dahinter lauern Lukas Burri (Schweiz) und der ungarische Gastgeber Martin Schön auf die Fehler des Deutschen Trios.
Im 1er Kunstrad der Frauen gehen ebenfalls drei Deutsche an den Start. Mit ebenfalls 200 Punkten im Rücken wird Milena Slupina versuchen ihre Führung weiter auszubauen. Sie hat mit 198,9 Zählern die höchste Schwierigkeit in der Damen-Konkurrenz eingereicht. Nach dem überraschend Rücktritt der amtierenden Weltmeisterin Iris Schwarzhaupt Ende Juni, werden Europameisterin Viola Brand und Mattea Eckstein Deutschland vertreten.
Spannung versprechen die 2er-Wettbewerbe. Bei den Frauen haben gleich zwei Duos 170 Punkte auf dem Weltcup-Konto: Sophia Nattmann/Caroline Wurth als auch Helen Vordermeier/Selina Marquardt starten als Führende. Während die beiden Schwarzwälderinnen mit 157,6 Punkten die höchste Schwierigkeit aufstellen, haben die beiden Schwäbinnen 147,9 Punkte auf dem Wertungsbogen stehen. Dritte im Bunde sind die Weltmeisterinnen Lena und Lisa Bringsken (Böhl-Iggelheim). Sie haben 160 Punkte in den bisherigen beiden Weltcups einfahren können und liegen mit 153,3 eingereichten Punkten zwischen den beiden derzeit Führenden. In den Dreikampf eingreifen können eventuell noch das Schweizer Paar Steinemann/Christinger.
In der offenen Klasse führt derzeit Patrick Tisch/Nina Stapf mit 180 Punkten vor dem Schweizer Paar Burri/Hammerschmidt mit 150 Punkten. Nach ihrer Verletzungspause greifen die zweifachen Weltmeister Serafin Schefold/Max Hanselmann wieder ins Wettkampfgeschehen ein. Michael und Matthias Quecke liegen derzeit auf Platz vier mit 130 Punkten.
Fünf Quartetts haben fürs 4er Kunstrad gemeldet, zwei davon kommen mit Denkendorf und Steinhöring aus Deutschland. Die Schweizer Konkurrenz wird es ihnen aber nicht einfach machen.