Minsk (rad-net) - Kristina Vogel und Miriam Welte haben ihren Weltmeistertitel im Teamsprint der Frauen verteidigt. In der Minsk Arena in Weißrussland setzten sich die Olympiasiegerinnen von London im Finale gegen die Chinesinnen Jinjie Gong und Shuang Guo mit drei Hundertstelsekunden durch. Bronze holten sich die Britinnen Rebecca James und Victoria Williamson vor Kaarle McCulloch und Stephanie Morton aus Australien.
Dabei hatten Vogel als auch Welte in der Vorbereitung auf die Titelkämpfe nicht genügend Zeit fürs Training, da sie ihre Berufsausbildung abschlossen. Und das mit Erfolg: Vogel darf sich seit vergangenen Freitag Polizeimeisterin nennen, Welte hatte ihren Abschluss bei der Landespolizei im Januar gemeistert.
Die Auszeit ist also beendet, aber von einer erneuten Goldfahrt wie in London oder bei der vergangenen WM in Melbourne wagten beide nicht zu träumen. «Wir haben lange nicht die Form von Olympia. Wenn wir es schaffen, im Teamsprint unter die besten Fünf zu kommen, wäre das ein super Ergebnis», sagte Welte noch im Vorfeld der Weltmeisterschaften.
«Ich hatte nur eineinhalb Monate Zeit, mich auf diese WM vorzubereiten, Kristina noch weniger, das ist echt der Wahnsinn», jubelte Miriam Welte im Velodrom von Minsk. «Der Januar war schwer, aber es lief von Tag zu Tag besser. Dass es dann heute geklappt hat, da fehlen mir die Worte.» Auch Kristina Vogel war überglücklich: «Ich habe vor dem Finale zu Miriam gesagt, dass wir noch nie ein Finale verloren haben, und ich nicht vor hatte, dass es heute passiert. Wir haben heute bewiesen, dass unsere Erfolge von 2012 keine Eintagsfliegen waren.»
Lob gab es auch von Bundestrainer Detlef Uibel: «Der berufliche Stress, den die beiden hatten, war sehr leistungsfördernd. Dass sie die Chinesinnen, die in London schneller waren, aber wegen eines Fahrfehlers distanziert wurden, nun sportlich schlagen konnten, das ist ein schöner Nebeneffekt. Dass wir gegen die starken Chinesinnen gegenhalten können, ist einfach traumhaft.»
Für das zweite Edelmetall am ersten Wettkampftag hatte zuvor der Chemnitzer Joachim Eilers gesorgt. Er holte im 1000-Meter-Zeitfahren mit einer Zeit von 1:01,450 Minuten die Bronzemedaille hinter dem Franzosen Francois Pervis und dem Neuseeländer Simon van Velthooven.
Das Finale in der Mannschaftsverfolung gewannen heute abend die Australier mit einer starken Fahrzeit von 3:56,751 vor Großbritannien und Dänemark. Bei den Frauen gewann die US-Amerikanerin Sarah Hammer Gold in der Einerverfolgung und verwies die beiden Australierinnen Amy Cure und Annette Edmondson auf die weiteren Plätze.
Morgen fallen die Entscheidungen in der Einerverfolgung und im Teamsprint der Männer sowie im 500-Meter-Zeitfahren und in der Mannschaftsverfolung der Frauen.