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Andreas Klöden bei der Eingangsuntersuchung zur Tour de France 2007. Foto: dpa
07.02.2008 15:15
Klöden kritisiert Astana-Ausschluss - «Mit Doping nichts am Hut»

Berlin (dpa/rad-net) - Radprofi Andreas Klöden hat den Ausschluss seines Astana-Team vom Giro d'Italia kritisiert und jeden Doping-Verdacht erneut von sich gewiesen.

«Ich habe mit Doping nichts am Hut», sagte der 32-jährige Wahlschweizer, der seit dem Tour-de- France-Ausstieg seines Teams im Juli 2007 keinen Wettkampf mehr bestritt, der Zeitung «Neues Deutschland».Klöden, der 2007 im Astana-Team und 2006 bei T-Mobile in Mannschaften fuhr, die unter erheblichen Doping-Problemen litten - wie die positiven Fälle Patrik Sinkewitz, Alexander Winokurow, Matthias Kessler und Andrej Kaschetschkin belegen -, wurde in diesem Jahr nach eigenen Aussagen schon fünfmal kontrolliert.

Klöden kann die Giro-Ausladung «nicht verstehen, zumal wir unser Team nach 2007 total neu strukturiert haben». Das erklärte der Berg- und Zeitfahr-Spezialist auf der Websseite seines Teams und unterstrich die Bemühungen seines neuen Mannschaftsleiters Johan Bruyneel, ein intaktes Anti-Doping-Programm unter Rasmus Damsgaard zu installieren: «Bruyneel hat dafür viel Geld investiert».

Viele Teams, die die Giro-Einladung in der Tasche hätten, könnten laut Klöden nicht mit solchen Aktivitäten aufwarten. Hans-Michael Holczer, der Manager des Gerolsteiner Teams, hält von internen Kontrollen nicht viel: «Gerade eine Vereinheitlichung aller Tests wie im neuen UCI-Programm vorgesehen, ist zwingend.»

Klöden, der gerade von einem Trainingslager seines Rennstalls aus Albuquerque/USA an seinen Wohnort Kreuzlingen zurückkehrte, fühlt sich ungerecht behandelt. «Was mit den übereilten, pauschalen ARD- Dopingbeschuldigungen gegen die Skilangläufer und Biathleten passiert ist, trifft mich zu hundert Prozent. Ich wurde die gesamte vorige Saison an den Pranger gestellt und gemobbt, musste sogar die Tour verlassen, nur weil ich bei T-Mobile und Astana in Teams gefahren bin, wo einige Fahrer gedopt haben. Solche pauschalen Vorverurteilungen finde ich furchtbar und ungerecht», sagte der erfolgreichste aktive deutsche Etappenfahrer, der 2004 und 2006 jeweils als Tour-Zweiter in Paris auf dem Treppchen stand, dem Berliner Blatt «Neues Deutschland» weiter.

Die Saison-Planung Klödens, der im neu formierten Astana-Team auf seinem Millionen-Vertrag bestand und hinter Toursieger Alberto Contador (Spanien) und Levi Leipheimer (USA) wohl nur die Nummer drei ist, geriet völlig durcheinander. Wegen der Ausladung seines Teams von italienischen Rennen, die vom RSC organisiert werden (Giro d'Italia, Mailand-San Remo, Tirreno-Adriatico) und dem Wegfall einiger deutscher Rennen, ist sein Comeback-Termin ungewiss. Klöden will Ende Februar bei der Mallorca-Rundfahrt in die Saison starten.

Der Profi befürchtet durch den anhaltenden Konflikt zwischen Rennveranstaltern und Weltverband UCI eine weitere Verärgerung der Radsport-Sponsoren. «Es ist nicht korrekt, ProTour-Teams wie uns von großen Rennen auszuschließen. Die Sponsoren haben der UCI für die Lizenz, die das Startrecht an allen Rennen einschloss, viel Geld bezahlt. Was ist, wenn die jetzt sagen: Geld zurück.»

Giro-Chef Angelo Zomegnan hatte Astana und den T-Mobile-Nachfolger High Road mit dem Verweis auf die Doping-Vergangenheit der Teams und ihrem angeblichen Desinteresse an der Italien-Rundfahrt ausgeladen. UCI-Chef Pat McQuaid hatte dieses Vorgehen ebenfalls heftig kritisiert. Er verstehe diese Haltung nicht, so der Ire. «Die Organisatoren des Giro d‘Italia sagen, ihr Rennen ist eines der größten der Saison und sie laden nicht die besten Teams ein», so Mc Quaid. «Das ist ein Schritt 20 Jahre rückwärts.»


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