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Andreas Klöden will für T-Mobile die Kastanien aus dem Feuer holen.
17.07.2006 17:07
Klöden: «Kämpfe weiter um den Toursieg»

Gap (dpa) - Andreas Klöden hat die nach der Suspendierung Jan Ullrichs verwaiste Kapitänsrolle im T-Mobile-Team angenommen. «Ich kämpfe weiter um den Toursieg und bin sicher, dass in L'Alpe d'Huez eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg fallen wird», sagte der Tour-Zweite von 2004.

«Wir sind zu einer Einheit verschworen, wer weiß, wozu es gut war, dass wir hier nur sieben Fahrer am Start haben», sagte der 32 Jahre alte Wahl-Schweizer am zweiten Tour-Ruhetag in Gap, der sich täglich Tipps von Ullrich holt: «Wir stehen in ständigem Kontak über Handy oder SMS. Meine Einstellung zu ihm wird sich nie ändern - er ist mein Freund», sagte Klöden.

Der Olympia-Dritte von Sydney, der vor den anstehenden Vertragverhandlungen gerade dabei ist, die besten Argumente zur Weiterbeschäftigung auf höchstem finanziellen Niveau zu sammeln, hat den Spanier Oscar Pereiro so gut wie abgeschrieben. «Ich glaube nicht, dass er das Gelbe Trikot in L'Alpe d'Huez verteidigen kann. Meine Kandidaten für den Toursieg sind Landis, Mentschow, Evans, und Sastre. Am Dienstag beginnen die drei wichtigsten Tage dieser Tour», sagte das im Gesamtklassement mit 3:58 Minuten Rückstand auf Pereiro auf Rang sieben liegende Leichtgewicht (60 Kilo).

Klöden hatte einen denkbar schlechten Start in die Saison, in der er alles für den zweiten Toursieg Ullrichs tun wollte. Bei einem Trainingssturz am 21. März verletzte er sich schwer an der Schulter. Eine Eckgelenksprengung musste operiert werden, und der lange in Cottbus ansässige Anhaltiner hatte nur zehn Wochen für die Tour- Vorbereitung. «Das war vielleicht auch der Grund meiner Krämpfe, die mich auf den letzten Kilometern der «Königsetappe» in den Pyrenäen einige Minuten gekostet haben. Das war der erste schwere Berg für mich nach meinem Tourausstieg im vorigen Jahr auf der 16. Etappe. Meine Muskulatur war nicht so weit», sagte Klöden, der seine Kondition «jetzt bei 100 Prozent» einschätzt.

«Ich ziehe meine Motivation aus dem Jahr 2004, da wurde ich beim Zeitfahren in L'Alpe d'Huez Dritter und habe mir den Grundstein für Rang zwei in Paris gelegt», meinte Klöden, der sich vor dem Tourstart beschwert hatte, dass ihm sein Team noch kein Vertragsangebot unterbreitet hatte. Jetzt wird er froh sein - denn seine Aktien scheinen zu steigen. Zumal es Jan Ullrich auf dem T-Mobile-Chefsessel nicht mehr geben wird. «Mit dieser Situation beschäftige ich mich nach der Tour. Ich verfolge die Medien in der Berichterstattung über den Doping-Fall nicht», sagte Klöden.


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