Stuttgart (dpa) - Der zuletzt fünfmalige Etappensieger Marcel Kittel steckt seine Ziele für die am 7. Juli beginnende Tour de France bescheiden und deshalb wahrscheinlich realistisch ab.
«Man kann nicht ernsthaft in die Tour gehen mit dem Ziel fünf Etappensiege. Zunächst einmal ist wie immer ein Etappensieg mein Ziel - je früher, desto besser», sagte der 30 Jahre alte Thüringer, der im Vorjahr fast ein Viertel aller Tagesabschnitte gewann, dem «Südkurier». Seine Saisonbilanz mit zwei mageren Siegen im März wertete er als «durchwachsen und nicht ganz so erfolgreich wie sonst».
Die Auftakt-Etappe über 199 Kilometer von Noirmoutier nach Fontenay, wo das erste Gelbe Trikot winkt, das Kittel bereits 2013 und 2014 zum Tour-Auftakt trug, sieht der Radprofi des Katusha-Teams eher skeptisch. «Ich habe mir die letzten Kilometer angesehen. Es wird auf jeden Fall ein sehr forderndes Finale werden, zumal der Sprint leicht bergauf geht. Aber es ist machbar», sagte Kittel, der mit seinen Teamkollegen Rick Zabel, Nils Politt und Tony Martin noch auf der Suche nach der idealen Harmonie auf den letzten Kilometern ist. «Wir haben noch Arbeit vor uns».
Zum Fall des viermaligen Toursiegers Chris Froome, der trotz der weiter schwelenden Salbutamol-Affäre wohl am Start stehen wird, hat er eine differenzierte Meinung. Das Regelement ermögliche eine Teilnahme und das werde genutzt. «Man sollte aber nicht vergessen, dass sich das Team Sky der Transparenz und einem sauberen Sport verschrieben hatte und hier die Chance da gewesen wäre, für diese Werte einzutreten und bis zur Klärung auf einen Start zu warten», erklärte Kittel.