Berlin (dpa) - Radprofi Marcel Kittel hat sich für härtere Strafen gegen Dopingsünder ausgesprochen und ein Anti-Doping-Gesetz in Deutschland gefordert.
«Dopingmissbrauch sollte eine Straftat sein, die hart geahndet werden muss. Wir wollen alle härtere Strafen für Doper», sagte er in einem Interview der Zeitung «Die Welt» und «welt.de».
«Wer sich Eigenblut reinjagt oder sich eine Epo-Spritze setzt oder Wachstumshormone schluckt, sollte lebenslang gesperrt werden. Denn das tut man nicht aus Versehen», betonte Kittel, der bei der vergangenen Tour de France vier Etappen gewonnen hatte. Er hatte zudem für einen Tag das Gelbe Trikot tragen dürfen.
Vor fünf, sechs Jahren sei im Radsport noch von der Omerta gesprochen worden, einer von den Fahrern selbst auferlegten Schweigepflicht. «Diese Omerta existiert nicht mehr. Heute ist es so, dass die meisten Radsportler das sagen, was sie denken und sehen», meinte Kittel, der für das niederländische Team Argos-Shimano fährt.
Systematisches Doping in den Teams, wie es einst allen voran die gefallene Radikone Lance Armstrong betrieben hatte, gibt es nach Auffassung von Kittel nicht mehr. Wenn, dann würde nur noch individuell gedopt. Er selbst habe «nie, nie» der Versuchung unterlegen, mit verbotenen Mitteln zu arbeiten.