Hamburg (dpa/rad-net) - Die von Experten heraufbeschworene Kettenreaktion der Radsport-Sponsoren ist im deutschen Profi-Radsport am Tag eins nach dem Rückzug der Telekom ausgeblieben. Wie erwartet kündigte lediglich Adidas seinen Ausrüster-Vertrag mit der Mannschaft. Der Sporthersteller werde seinen bis Ende 2008 laufenden Ausrüstungsvertrag nicht verlängern und «ab sofort nicht mehr als Ausrüster des Teams auftreten», erklärte das Unternehmen aus Herzogenaurach. Die weiteren großen Co-Sponsoren des Teams, Giant und Audi, prüfen ihr Engagement bei der bisherigen T-Mobile-Mannschaft, die unter dem Namen «High Road» und unter dem bisherigen Team-Manager Bob Stapleton weiterfahren will. «Wir werden mit dem Team reden und uns in den nächsten Tagen äußern», kündigte Audi-Sprecherin Iris Altig an.
Ähnlich äußerte sich Giant Deutschland. «Wir prüfen die Optionen und welche Möglichkeiten es gibt, kurzfristig auf diese Entwicklung zu reagieren», erklärte Marketing- und Vertriebsleiter Oliver Hensche. Er betonte: «Unser Interesse ist, dass wir im Profi- Radsport weiter sichtbar sind.» Das Unternehmen mit deutschem Sitz in Düsseldorf hat mit Stapleton eine Zusammenarbeit bis 2010 vereinbart.
Die Nationalteams des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) werden ebenfalls von Adidas ausgerüstet. «Wir stehen in enger Verbindung mit unserem Partner BDR um im Gesamtkontext über die Problematik im Radsport zu sprechen», sagte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen.
Die Deutsche Telekom AG kündigte an, nach dem Ende ihres Radsport-Engagements vorerst kein Ersatz-Sponsoringfeld zu sichen. «Es sei nicht daran gedacht, «jetzt kurzfristig in eine andere Sportart zu investieren», sagte Althoff. Der Konzern habe ein starkes Standbein im Fußball und engagiere sich im Basketball. «Wir werden sicherlich einer der großen Sportsponsoren bleiben», betonte Althoff. Nach den jüngsten Doping-Enthüllungen sei der Ausstieg notwendig gewesen. Trotz des unerfreulichen Endes der knapp 17-jährigen Radsport-Ära der Telekom zog Althof ein insgesamt positives Fazit: «Wir haben sicherlich eine positive Bilanz trotz des unschönen Ausstiegs.»