Madrid (dpa) - Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) ist zum Auftakt der Weltmeisterschaften in Madrid bei der Medaillenvergabe leer ausgegangen.
Die Vorjahres-Zweite Judith Arndt fuhr im 21,9 Kilometer langen Zeitfahren im Parkgelände des Casa de Campo auf Rang vier knapp am Treppchen vorbei. Auch im U23-Bereich über 37,9 Kilometer hingen die Trauben für die deutschen Starter zu hoch.
Gold im Zeitfahren der Frauen holte Titelverteidigerin Karin Thürig (Schweiz) nach 28:51 Minuten vor Joane Sommariba (Spanien/28:56) und der Amerikanerin Kristin Armstrong (29:30). Die Leipzigerin Arndt, im Vorjahr in Verona Weltmeisterin auf der Straße, litt noch an den Auswirkungen einer schweren Erkältung, die ihre Vorbereitung erheblich beeinträchtigt hatte. Sie verlor auf Thürig bei hochsommerlichen Temperaturen 56 Sekunden.
Unter den erschwerten Umständen war Judith Arndt mit ihrem Abschneiden zufrieden und setzt jetzt große Hoffnungen auf das Straßenrennen am Samstag über 126 Kilometer. «Der vierte Platz ist natürlich immer undankbar. Aber gemessen an meinen gesundheitlichen Problemen in den letzten Wochen lief es eigentlich ganz gut. Am Samstag will ich meinen Titel verteidigen - das Rennen heute hat mir Mut gemacht», sagte die Fahrerin aus dem Profiteam der Nürnberger Versicherung, die wegen ihrer Krankheit auf das Weltcup-Finale am Firmensitz verzichten musste.
Bundestrainer Jochen Dornbusch widersprach seiner Titelträgerin von 2004 in gewisser Weise: «Eigentlich deutet der Kurs darauf hin, dass er unseren Sprinterinnen Ina-Yoko Teutenberg oder Regina Schleicher besser liegen sollte. Aber man weiß nie, wie es läuft.»
Trixi Worrack (Cottbus), die Probleme mit ihrer Hinterbremse hatte, wurde mit 5:15 Minuten Rückstand nur 36., Madeleine Sandig aus Frankfurt belegte Platz 18 (2:16 Minuten zurück). Der hoch eingeschätzte Tony Martin aus Erfurt (20), Gewinner des Bergzeitfahrens bei der Regio-Tour, kam im U23-Rennen auf Rang 28 und wies 2:50 Minuten Rückstand auf Weltmeister Michael Ignatiew (Russland/47:24) auf.