Urbino (rad-net) - Verschenkt wird in Marken nichts: Wer die italienische Region, die sich südlich an die Emilia-Romagna anschließt, mit dem Rad entdecken will, sollte bereits eine ansprechende Form mitbringen. Die Marken, italienisch Marche, liegen zwischen der Adria und dem Hauptkamm des Apennin und bieten zwar kein Hochgebirge, dafür reiht sich aber ein malerischer Hügel an den nächsten – und beim «Gran Fondo Straducale» wird kaum einer ausgelassen. Das gilt besonders für die «Randonnée»-Strecke des Radmarathons mit ihren 300 Kilometern und sensationellen 6353 Höhenmetern. Der Startschuss für die Randonneure fällt um 22 Uhr, wenn alles klappt, sind die Teilnehmer beim ersten Tageslicht auf dem Berg Petrano, hat Samuele Fanelli, Radsportler und Präsident des Verkehrsvereins Pieve di Cagna, ausgerechnet.
Der «Gran Fondo Straducale» bietet aber auch kürzere Distanzen: 73, 130 oder 200 Kilometer stehen am 30. Juni als Alternativen zu der Mammutdistanz zur Auswahl – mit zwischen knapp 1000 und 4600 Höhenmetern noch immer eine Herausforderung. Der Start für die Marathons ist in der Universitäts- und Weltkulturerbestadt Urbino, die zu den schönsten Städten Italiens gehört. Zuletzt im Mai vergangenen Jahres war Urbino auch Startort für die sechste Etappe des Giro d‘Italia, vor fünf Jahren führte ein schweres Giro-Zeitfahren von Pesaro nach Urbino.
Während die Emilia-Romagna längst zu den wichtigsten Frühjahrsrevieren deutscher Radsportler gehört, sind die Marken noch zu entdecken. Besser als in den Bettenburgen von Cesenatico, Cervia oder Rimini wohnt man ohnehin im Hinterland – zahlreiche kleine Hotels im radsportverrückten Italien haben sich auch dort auf sportliche Kundschaft eingestellt. Wer es klein und überschaubar mag und Wert auf erstklassige Küche und einen ausgesuchten Weinkeller legt, ist zum Beispiel in der «Locanda Belvedere» in Saludecio gut aufgehoben. Das Gasthaus liegt gut 25 Kilometer von Urbino entfernt. Eine ganz besondere Unterkunft finden Reisende auch im zum historischen Hotel umgebauten Palazzo Viviani mitten zwischen Olivenhainen auf dem Hügel des Örtchens Montegridolfo.
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