Sierra de la Pandra (dpa) - Alejandro Valverde ist bei der Spanien-Radrundfahrt mit seinem Angriff auf den Gesamtersten Alexander Winokurow gescheitert, Andrej Kaschetschkin rollte wenige Zentimeter vor «Wino» über die Ziellinie - Valverde verlor 31 Sekunden auf die beiden.
Der Spanier wollte sich auf der 18. Etappe der Vuelta das am Vortag verloren gegangene Goldene Trikot von dem Kasachen zurückholen. Doch der Astana-Kapitän war auf den 153 Kilometern zwischen Granada und der 1900 Meter hoch gelegenen Sierre de la Pandra in Andalusien unantastbar. Winokurow konnte es sich sogar leisten, auf seinen dritten Etappensieg zu verzichten und damit auf acht Sekunden Zeitgutschrift.
Winokurow sorgte damit drei Tage vor dem Ende der Vuelta möglicherweise für die Entscheidung zu seinen Gunsten und nimmt die letzten Abschnitte jetzt mit einem beruhigenden Vorsprung von 53 Sekunden auf die gescheiterte spanische Hoffnung Valverde in Angriff. Mit dem 27,5 Kilometer langen Zeitfahren hat der Silbermedaillen-Gewinner von Sydney, dessen Team nicht zur Tour de France zugelassen wurde, weil eine Großteil der Mannschaft in die Doping-Affäre Fuentes verwickelt war, noch einen Trumpf im Ärmel.
So spannend die 61. Vuelta verläuft, so gering bleibt das Publikums-Interesse. Die Profis fahren fast ausschließlich an leeren Straßenrändern vorbei. Selbst in den Zielbereichen treten sich die Fans nicht auf die Füße. Auch an der 20 Kilometer langen Schlusssteigung, auf der rund 1000 Höhenmeter überwunden werden mussten, herrschte kein Gedränge, obwohl ein direkter Schlagabtausch zwischen Valverde und Winokurow und eine Vuelta-Vorentscheidung erwartet wurde.
Das Duell zwischen dem Lokalmatador und dem Herausforderer aus Kasachstan begann sieben Kilometer vor dem Ziel, als die letzten Ausreißer von der schnellsten Verfolger-Gruppe mit Valverde und Winokurow an der Spitze eingeholt wurden. Valverdes Team hatte den erwarteten Angriff des Kapitäns auf den bis zu 15 Prozent steilen Teilstücken mustergültig vorbereitet. Doch anstatt Valverde griff Winokurow vier Kilometer vor dem Ziel an. Niemand bis auf Kaschetschkin konnte ihm folgen.
Die italienischen WM-Mitfavoriten Paolo Bettini und Danilo di Luca scherten am Donnerstag aus und traten zur 18. Etappe nicht mehr an. Beide nutzen die nächsten zehn Tage, um sich auf die Straßen- Titelkämpfe am 24. September in Salzburg vorzubereiten.