Tarvisio (dpa) - Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) oder Primoz Roglic (Jumbo-Visma)? Ein Bergzeitfahren entscheidet auf der vorletzten Etappe über den Gesamtsieg beim 106. Giro d'Italia.
Für den slowenischen Radprofi nicht gerade ein gutes Omen. Knapp drei Jahre ist es her, als Roglic bei der Tour de France das scheinbar sichere Gelbe Trikot am vorletzten Tag im Kampf gegen die Uhr von seinem Landsmann Tadej Pogacar (UAE-Team Emirates) in La-Planche-des-Belles-Filles noch entrissen worden war.
Kann Roglic dieses Mal für umgekehrte Verhältnisse sorgen? Der Rückstand auf den früheren Tour-de-France-Sieger Thomas beträgt nur 26 Sekunden, aber der 37 Jahre alte Brite gilt als Zeitfahr-Spezialist. Beim Zeitfahren nach Cesena auf der neunten Etappe war Thomas 16 Sekunden schneller als der Olympiasieger, im Auftaktzeitfahren lag allerdings Roglic zwölf Sekunden vor Thomas. Es könnte spannend werden.
Roglic setzt dabei auf den Heimvorteil. Der Startort Tarvisio liegt nur wenige Kilometer von der slowenischen Grenze entfernt, entsprechend ist mit vielen Fans des 33-Jährigen zu rechnen. Und an Tarvisio hat Roglic ohnehin beste Erinnerungen. 2007 gewann er dort auf der Skisprungschanze die Goldmedaille bei der Junioren-WM mit dem slowenischen Team, bevor er später zum Radsport wechselte.
Von Tarvisio aus geht es über 18,6 Kilometer nach Monte Lussari. Der Schlussanstieg hat es aber in sich. Über 7,8 Kilometer wartet eine durchschnittliche Steigung von 11,2 Kilometern. Am Sonntag sollte derweil die Schlussetappe mit Start und Ziel in Rom eine Sache der Sprinter sein.