Ibbenbüren (rad-net) - Mit dem Gesamtsieg des Belgiers Jurgen Roelandts ging am Sonntag in Ibbenbüren die dritte Auflage der Sparkassen-Münsterland-Tour zu Ende. Die Rundfahrt, die die Tradition der Rolinck-Tour fortsetzt, zeigte sich nach den Pannen im vergangenen Jahr gut erholt. Schon bei der Auftaktetappe in Ahlen wurde deutlich, dass die Veranstalter nicht nur aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, sondern bestrebt sind, die Rundfahrt weiterhin im internationalen Kalender zu etablieren. Fast schon professionell wirkte das Ambiente am Rande der Ahlener Innenstadt. Die rund 3000 Zuschauer gaben der Veranstaltung letztlich den entsprechenden Rahmen.
Aber nicht nur organisatorisch wusste die Sparkassen-Münsterland-Tour zu gefallen: Immer noch stand der Sport selber im Mittelpunkt, wofür die Junioren über die drei Tage sorgten. Gleich auf jeder Etappe wechselte das Führungstrikot. Entsprechend spannend blieb der Rennverlauf.
Eine positive Überraschung war dabei der Berliner Lars Burchert. Er sicherte sich in Ahlen zunächst Rang drei, um am nächsten Tag zuerst ein starkes Zeitfahren hinzulegen und dann am Nachmittag in Coesfeld sogar ins Führungstrikot zu fahren, als er mit einer sechsköpfigen Spitzengruppe als Fünfter ins Ziel kam. Nach der Königsetappe in Ibbenbüren fiel er dann aber auf Platz drei zurück. „Natürlich bin ich ein wenig enttäuscht“, so der lange Berliner, nachdem er über die gesamten 124 Kilometer immer die Spitze im Blick hatte. Nur für den Sprung nach ganz vorn hatte es nicht gereicht.
Schon in der ersten Runde der Finaletappe hatte sich eine vierköpfige Spitzengruppe mit Jurgen Roelandts, Tony Martin (BDR), Christian Leben (Niedersachsen) und dem Russen Evgeni Nikitin gebildet. Alle Versuche im Feld, die vier Ausreißer auf dem schweren Rundkurs in Ibbenbüren noch einmal zu stellen, verliefen im Sande. Schon früh war klar, dass Jurgen Roelandts der Gesamtsieger ist, zumal sein schärfster Konkurrent, der bis dahin zweitplatzierte Carlo Westphal immer weiter zurückfiel.
Daran änderte schließlich auch nichts mehr die elfköpfige Verfolgergruppe mit Lars Burchert und Nico Graf, die sich auf den letzten 25 Kilometern zusammenschloss. Somit war der Gesamtsieg für Jurgen Roelandts perfekt, der Evgeni Nikitin und Lars Burchert auf die weiteren Plätze verwies.
Die Mannschaft des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), die als Führende im Deutschland-Pokal anreiste und diesen auch gewann, musste dem hohen Tempo und nicht zuletzt dem harten Training der Woche Tribut zollen. „Wir sind hier hin gekommen, um uns auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten. Und dafür haben wir uns gut verkauft. Die Jungs haben eine gute Leistung abgeliefert“, war der Bundestrainer Patrick Moster zufrieden mit seinem Kader.
Nur kurz nach der Rundfahrt musste Patrick Moster eine seiner wohl schwersten Entscheidungen treffen. Denn für Christian Leben und Jan-Thomas Hessling ging es bei dieser Rundfahrt um das WM-Ticket. Den Zuschlag erhielt schließlich Jan-Thomas Hessling. „Wer bei beiden Deutschen Meisterschaften unter die ersten Vier fährt, hat eine WM-Teilnahme verdient“, begründete der Bundestrainer seine Entscheidung, die er sich nicht leicht gemacht hat. „Christian hätte es genau so verdient gehabt“, zollte Patrick Moster dem Niedersachsen ein großes Lob für seine kämpferische Leistung auf der letzten Etappe. „Aber das letzte Wort hat das BDR-Präsidium, das die WM-Nominierungen vornimmt", so Patrick Moster.
Die Sparkassen-Münsterland-Tour erlebte drei Tage mit vier spannenden Etappen und einem zum Teil sehr guten Zuschauerzuspruch. In Ahlen, Borken, Coesfeld und Ibbenbüren zeigte sich das internationale Juniorenfeld kämpferisch und attraktiven Radsport.