Doha (rad-net) - Niklas Märkl hat bei der Weltmeisterschaft Katar die Silbermedaille im Straßenrennen gewonnen. Der Sieg ging an den Dänen Jakob Egholm, der mit sieben Sekunden Vorsprung als Solist den Zielstrich überquerte. Auf Platz drei spurtete Reto Müller (Schweiz).
«Ich habe es noch nicht so ganz realisiert, ich denke das kommt erst heute Abend. Klar, ich bin zufrieden mit der Silbermedaille», sagte Märkl. «Es erfüllt mich mit Ehre und Stolz auf einem Podium mit Eddy Merckx zu stehen», so Märkl weiter, nachdem er in Anwesenheit des als WM-Botschafter fungierenden früheren Rad-Stars die Silbermedaille erhalten hatte. Er habe auf seine Chance warten müssen, weil er allein in der Gruppe gewesen sei, ergänzte Märkl, der sich als Allrounder sieht und Udo Bölts zum Vorbild hat.
Die Junioren gingen ihren Rennen, in dem es viele Stürze und Defekte gab, vom Start weg sehr schnell an und es gab immer wieder Attacken, aber alle ohne Erfolg. Eine Vorentscheidung fiel rund 60 Kilometer vor dem Ziel, als sich das Feld teilte und sich rund 20 Fahrer an die Spitze setzten - mit dabei Niklas Märkl. Sehr aktiv zeigte sich hier Zeitfahr-Weltmeister Brandon McNulty (USA), der sich zwischenzeitlich mit Egholms Nationalmannschaftskollegen Julius Johansen sowie Alexys Brunel (Frankreich) aus der Spitze absetzte und in der Gruppe immer wieder für Tempo sorgte, aber am Ende für seine Mühen nicht belohnt wurde.
15 Kilometer vor dem Ziel war sich die Gruppe schließlich nicht mehr richtig einig, immer wieder gab es Attacken, insbesondere von den Dänen und Slowenen, die mit mehreren Fahren vertreten waren. 9,5 Kilometer vor dem Ziel fiel dann die Entscheidung. Zunächst riss Egholm ein kleines Loch, was aber sofort von der restlichen Gruppe zugefahren wurde. Das nutzte Johansen zur Konterattacke und Egholm setzte nach. Die zwei Dänen an der Spitze konnten einen kleinen Vorsprung herausholen, während Johansen jedoch zwei Kilometer später die Kräfte ausgingen und er seinen Landsmann Egholm alleine ziehen lassen musste.
«Ich kann es nicht glauben, das ist verrückt! Ich hatte nicht erwartet, Weltmeister zu werden. Ich hatte seit der Trophée Centre Morbihan im Mai kein Rennen Rennen gewonnen. Ich bin als Helfer für unseren Sprinter ins Rennen gegangen, da wir überzeugt waren, dass es zum Massensprint kommt», erklärte Jakob Egholm im Siegerinterview und sagte weiter: «Als unsere Spitzengruppe sich abgesetzt hatte, habe ich mich zurückgehalten. Zehn Kilometer vor dem Ziel habe ich versucht zu attackieren, dann hat Julius (Johansen, Anm. d. Red.) eine Konterattacke gesetzt und ich bin wieder mit ihm mitgefahren. Schade, dass Julius nicht mehr die Power hatte, mit mir weiterzufahren.» Egholm zeigte sich völlig überwältigt von seinem Triumph. «Ich habe nicht mal davon geträum, das tun nur die Besten in der Welt. Scheinbar gehöre ich dazu.»
Aus der ehemaligen Spitzengruppe versuchte noch Alexys Brunel nachzusetzen, schaffte aber nicht mehr den Sprung nach vorne, sodass hinter Jakob Egholm die Medaillen im Sprint von rund 20 Mann ausgemacht wurden. Märkl, der sich das ganze Rennen über sehr zurückgehalten hatte, war am Ende der schnellste und sicherte sich klar Silber vor Reto Müller.
«Trotz seines jungen Alters ist er mit ganz großer Rennübersicht und routinierter Cleverness ein souveränes Rennen gefahren», lobte BDR-Sportdirektor Patrick Moster den Silbermedaillengewinner. Märkl ist Jahrgang 1999 und gehört damit dem jüngeren Junioren-Jahrgang an, startet also auch noch im kommenden Jahr in der U19-Klasse.
Die weiteren deutschen Starter, Maximilian Hamberger, Felix Gross, Jonas Rutsch und Bastian Flicke, belegten die Plätze 32, 34, 61 und 90.
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