Frankfurt (rad-net) - Radsport soll Teil des bundesweiten Wettbewerbs «Jugend trainiert für Olympia» werden. Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) will damit seine Initiativen im Interesse der Jugend- und Nachwuchsarbeit verstärken. Dies teilte der BDR jetzt mit.
Zurzeit ist Radsport bei «Jugend trainiert für Olympia» nicht vertreten. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London werden insgesamt 18 Wettbewerbe im Radsport ausgetragen, je neun bei Frauen und Männern. Dabei ist der BDR in 15 Disziplinen vertreten. «Die deutschen Radsportler könnten nach den Leichtathleten und Schwimmern die meisten Medaillen bei den Spielen gewinnen», so der BDR in einer Pressemitteilung. BDR-Präsident Rudolf Scharping: «Durch eine Beteiligung von möglichst vielen Nachwuchs-Radsportlern bei Jugend trainiert für Olympia könnten schon jetzt Grundlagen gelegt werden für ein sehr gutes Abschneiden des bundesdeutschen Radsports auch bei Olympischen Spielen nach London.»
Rudolf Scharping und der Vorsitzende der Radsportjugend, Toni Kirsch, hatten für den 16. Juni zur «Fachkonferenz Nachwuchs» nach Rheinbach (NRW) eingeladen. Im Mittelpunkt stand das Thema Nachwuchsgewinnung. Hierzu erklärte Toni Kirsch: «Jugend trainiert für Olympia bietet Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, bereits im schulischen Rahmen Wettkampf-Erfahrung zu sammeln. Der Schulsportwettbewerb ist eine großartige Chance, Kinder und Jugendliche für den Radsport zu begeistern. Deshalb muss es unser Ziel sein, Radsport bei Jugend trainiert für Olympia zu integrieren.»
Der bundesweite Talentwettbewerb soll einen Beitrag zur Sichtung und Förderung sportbegabter Mädchen und Jungen im schulischen Rahmen leisten und die gemeinsamen Initiativen von Schule sowie Sportverbänden und ihren Vereinen zur Weiterentwicklung des Nachwuchs-Leistungssports in den Ländern unterstützen.
«Die Konferenz schlug vor, den Einstieg bei Jugend trainiert für Olympia vorzubereiten, entsprechende Beschlüsse der zuständigen Gremien des BDR seien notwendig. Hierzu seien auf allen Ebenen des Verbandes gezielte Initiativen notwendig», teilte der BDR mit.
Um eine Radsportförderung an Schulen zu legitimieren, müsse Radsport in den Richtlinien und Lehrplänen des jeweiligen Bundeslandes aufgeführt sein. Die Situation von Radsport in den Richtlinien und Lehrplänen der einzelnen Bundesländer zeige, dass nur Bayern einen offiziellen Lehrplan für Radsport besitzt. Im Saarland gelte für die Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe ein Lehrplan für den Radsport. In dreizehn Bundesländern erwähnen die jeweiligen Lehrpläne den Radsport. Eine wirkliche Basis zur Teilnahme an Jugend trainiert für Olympia sei damit aber noch nicht gelegt.
Bereits beteiligt sind im dem Prokekt die Sportarten Badminton, Basketball, Beach-Volleyball, Fußball, Geräteturnen, Golf, Handball, Hockey, Judo, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Skilanglauf, Tennis, Tischtennis und Volleyball.
«Das Präsidium des BDR hat auf seiner Sitzung vom 11. Juli zum Ausdruck gebracht, es unterstütze alle Initiativen, die zur Integration des Radsports in den bundesweiten Wettbewerb führen könnten», heißt es in der Mitteilung des Spitzenverbandes. Hierbei sei der gesamte organisierte Radsport gefordert - auch die BDR-Landesverbände und ihre Vereine. Es gelte ebenfalls, die Unterstützung der jeweilig zuständigen Kultusministerien zu gewinnen.