Köln (dpa) - Ex-Radprofi Jörg Jaksche hat Markus Fothen vom Team Gerolsteiner Doping-Manipulationen vorgeworfen. «Auch er war schon mal positiv auf Cortison getestet. Das konnte man damals leicht mit einem gefälschten Attest aus der Welt schaffen», hatte der Doping-geständige Jaksche, der durch die Anwendung der Kronzeugen-Regelung auf eine rasche Rückkehr in den Radsport hofft, in einer Podiums-Diskussion in der Sporthochschule Köln zum Thema «Doping im Radsport» erklärt. In der Folge einer Augen-Operation hatte Fothen, der als Hoffnungsträger unter den deutschen Rundfahrt-Spezialisten gilt, nach eigenen Angaben 2004 cortisonhaltige Augentropfen verschrieben bekommen.
Vor Jaksches Verbal-Attacke hatte sich Fothen in einem Interview mit ARD-online strikt dagegen ausgesprochen, dass der geständige Jaksche und Patrik Sinkewitz in den Radsport zurückkehren: «Erst ewig leugnen und dann nach Überführung alles zugeben, um möglichst ins Kronzeugen-Programm zu rutschen und eine Straf-Reduzierung zu erlangen ist echt ein No-Go. Wenn Jörg und Patrik über Systeme, konkrete Doping-Praktiken und Hintermänner auspacken, ist das gut und hilfreich. Sie sollen sagen, was auf dem Markt ist, wonach die Fahnder suchen sollen, um nicht immer einen Schritt hinterher zu hinken. Aber dass solche Leute zurück in den Radsport wollen, ist ein Unding».
Fothen nahm im Gespräch mit der dpa zu den Jaksche- Vorwürfen nur insofern Stellung, dass er noch einmal die Umstände der Cortison-Gabe beschrieb, ansonsten wollte er sich «nicht auf dieses Niveau» begeben. «2004 bekam ich nach einer Augen-Operation cortisonhaltige Augentropfen verschrieben und habe das mit einem Attest belegt. Darüber hatte ich den Weltverband UCI, der 'Spuren von Cortison' in einer Wettkampf-Kontrolle festgestellt hatte, und den Bund Deutscher Radfahrer informiert», erklärte der 26-jährige Fothen.