Madrid (rad-net) - AG2R-LaMondiale-Fahrer Jean-Christophe Péraud hat seine Profikarriere beendet. Der 39-jährige Franzose fuhr am Sonntag bei der letzten Etappe der Spanienrundfahrt in Madrid sein letztes Rennen. Seinen größten Erfolg feierte Peraud im Jahr 2014 als er Gesamtzweiter der Tour de France hinter Vincenzo Nibali (Astana) wurde.
«Ehrlich gesagt bin ich erschöpft, aber ich habe nochmal schöne Momente miterlebt, beispielsweise den Sieg von meinem Teamkameraden Pierre Latour. Mein 12. Platz am Lagos de Covadonga direkt hinter den Favoriten war auch ein toller Erfolg. Es ist mein letztes Rennen gewesen, daher ist es schwierig die Emotionen zurückzuhalten. Dennoch, mein Körper sagt mir, dass es die richtige Entscheidung ist», resümierte Péraud kurz nach der Ankunft in Madrid.
Im Gesamtklassement wurde zum Abschluss 13ter – ein Ergebnis mit dem Péraud angesichts früherer Ergebnisse nicht ganz zufrieden ist. «Wenn man sich meine vorherigen Ergebnisse anschaut, ist das Ergebnis nicht wirklich besonders. Mein letztes Wettkampfjahr war sehr kompliziert. Ich wollte nochmal in Topform zur Vuelta fahren und bereue letztlich nichts – genauso wollte ich meine Karriere beenden.»
Rückblickend ist der Franzose jedoch sehr zufrieden mit seinem Palmares. U.a. konnte er 2008 die Silbermedaille im olympischen Mountainbike-Rennen in Peking gewinnen. «Auf die olympischen Medaille und den zweiten Gesamtrang bei der Tour de France kann ich sehr stolz sein. Olympia ist das Größte im Sport und es war eine Ehre, dort Edelmetall zu gewinnen. Es war ein Kindheitstraum, der wahr wurde. Eines bereue ich jedoch: Ich habe nie den Giro beenden können.»
Der französische Zeitfahrmeister von 2009 hat jedoch immer noch nicht genug vom Radsport und möchte nach seinem Rücktritt nah am Profibetrieb bleiben. «Es wird schwer werden, sich komplett von der Sportwelt zu verabschieden. Ich möchte nah bei den Profis bleiben und vielleicht eine neue Karriere in der Radindustrie starten.» Peraud gewann 2014 und 2015 die Gesamtwertung des Critérium International und verbrachte sechs seiner sieben Profijahre bei AG2R-LaMondiale.