Wien (dpa) - Radstar Jan Ullrich bereitet sich derzeit in Österreich und Italien auf die bevorstehende Radsport-Saison vor. «Der Schwerpunkt in Österreich wurde auf die allgemeine Fitness und auf Trainingseinheiten auf dem Mountainbike gesetzt», erklärte Ullrich auf seiner Internetseite.
In Italien habe der Tour-de-France-Gewinner von 1997 gemeinsam mit befreundeten Radprofis die Trainingsintensität auf dem Rennrad erhöht. «Aller Anfang ist schwer, das ist klar. Aber es tut gut, wieder fest im Sattel zu sitzen und es macht Spaß, im Training an die Grenzen gehen zu können. Unsere Vorbereitungen laufen in allen Bereichen wie geplant. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Gespräche mit Teams und Sponsoren stattfinden, aber es ist noch nichts entschieden», sagte Ullrich.
Noch hat der nach wie vor unter Dopingverdacht stehende Profi keine Lizenz für die kommende Saison. Zuletzt war er beim zweitklassigen russisch-italienischen Team des Millionärs Oleg Tinkoff im Gespräch, das angeblich bereit ist, ihm 3,5 Millionen Euro Jahresgage zu zahlen. Allerdings besitzt die Mannschaft derzeit keine Protour-Lizenz.
Manager Wolfgang Strohband hatte angekündigt, dass es konkrete Gespräche um die sportliche Zukunft Ullrichs erst nach geklärter Rechtslage geben werde. «Wenn die Rechtslage geklärt ist, werden wir keinerlei Schwierigkeiten haben, eine Lizenz zu erhalten und ein Team für Jan zu finden», sagte Strohband. Der Schweizer Radsportverband Swiss Cycling prüft immer noch die Einleitung eines Sportgerichts- Verfahrens gegen Ullrich, dem Kontakte zum Doping-Netzwerk des Spaniers Eufemiano Fuentes vorgeworfen werden. Außerdem ermitteln die Staatsanwaltschaften in Bonn und Hamburg gegen den Radprofi.