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Jan Ullrich sitzt während der Teampräsentation inmitten seiner Teamkollegen.
15.01.2006 10:46
Jan Ullrich: «Gedanken über Vertrag nach der Tour»

dpa: Seriensieger Lance Armstrong, der Sie bei der Tour de France fünf Mal bezwungen hat, ist nicht mehr am Start. Ist es jetzt leichter für Sie, die Tour nach 1997 noch ein Mal zu gewinnen?

Jan Ullrich: «Nicht unbedingt. Es wird alles ein bisschen unruhiger werden, weil es kein Team mehr geben wird, das alles zusammenhält. Wir müssen ähnlich fahren wie Armstrongs Mannschaft zuletzt. Ich glaube, wir haben mit unserem Team die optimale Ausgangsposition»

dpa: Wer sind ihre härtesten Konkurrenten beim Kampf um das Gelbe Trikot?

Ullrich: «Basso, Winokurow, die Spanier werden stark sein und dann gibt es vielleicht noch ein, zwei Fahrer, an die man jetzt nicht denkt. Wenn ich die Tour gewinnen will, darf ich am Berg auch gegen Basso nichts verlieren.»

dpa: Wie beurteilen Sie ihre Aussichten auf den Toursieg?

Ullrich: «Ich habe als Kapitän für die Tour die Aufgabe, der Stärkste zu sein. Die werde ich erfüllen.

dpa: Ihr Team wurde umgekrempelt, 12 neue Fahrer sind gekommen, Manager Godefroot ist weg. Wie gefällt Ihnen die neue Struktur?

Ullrich: «Es ist jetzt ein sehr harmonisches Team, alle ziehen an einem Strang. Das war zuletzt vielleicht nicht immer so, was vielleicht auch daran lag, dass wir zu wenig geredet haben. Das Thema um Zabels Tour-Nominierung hat sich erledigt und sorgt nicht mehr für Unruhe. Alle Kanten im Team sind rundgeschliffen und Rudy Pevenage ist wieder voll integriert, wofür ich Jahre gekämpft habe.»

dpa: Wie sieht ihr weitere Trainingsplan aus, wann starten Sie in die Saison?

Ullrich: «Ich bin gut durch den Winter gekommen, gesund und fühle mich gut. Nach Mallorca trainiere ich wahrscheinlich im Februar wieder in der Toskana und werde wahrscheinlich Ende März mein erstes Rennen fahren. Über den ins Auge gefassten Start beim Giro d'Italia entscheiden wir im April. Wenn ich ihn fahre, dann aber sicher nicht wie Basso auf Sieg. Bei Giro und Tour um den Sieg zu fahren, traue ich mir nicht zu.»

dpa: Ende 2006 läuft Ihr Vertrag aus. Beenden Sie Ihre Karriere mit 32 Jahren oder machen Sie weiter?

Ullrich: «Ich plane nur bis zu Tour. Was danach passiert, ist noch so weit weg, und ich will mir jetzt noch keine Gedanken über meinen Vertrag machen. Ich werde spontan entscheiden - nach der Tour.»

Aufgezeichnet von Andreas Zellmer, dpa


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