Paris (dpa) - Mit gerade einmal 22 Jahren fährt Egan Bernal bei der 106. Tour de France im Gelben Trikot nach Paris. Womöglich hat an diesem Wochenende eine neue Ära im Radsport begonnen. Viele Experten sagen dem Kolumbianer eine große Karriere voraus.
Wer ist dieser junge Kletterkünstler, der in den Bergen allen davon gefahren ist? Fünf wissenswerte Dinge über Bernal:
HEIMAT: Bernal kommt aus Zipaquira, einer Kleinstadt rund 40 Kilometer von Bogota entfernt. Der Kolumbianer lebte dort auf 2700 Metern Höhe. Obwohl er inzwischen in Andorra wohnt, hält sich Bernal noch oft in der alten Heimat auf. Seine Trainingsstrecke führt auf 3600 Metern Höhe nach Pacho in den Geburtsort seiner Mutter.
FAMILIE: Der 22-Jährige kommt aus bescheidenen Verhältnissen. Schon sein Vater German wollte Radprofi werden, ihm fehlten allerdings die finanziellen Mittel. Seine Mutter Florites arbeitete auf einer Blumenplantage. Bernal ist verlobt mit Xiomara, die er vor fünf Jahren in der Mountainbike-Nationalmannschaft kennenlernte.
ANFÄNGE: Das 60-Kilogramm-Leichtgewicht begann seine Karriere auf dem Mountainbike, was ihm vor allem technisch viel brachte. Das erste Radrennen gewann Bernal mit sieben Jahren, danach wurde er vom früheren Radprofi und zweimaligen Vuelta-Teilnehmer Fabio Rodriguez trainiert. Mit 18 Jahren wechselte er zum italienischen Team Androni Giocattoli. Nur zwei Jahre später griff der britische Super-Rennstall Sky zu, nachdem Bernal das prestigeträchtige Junioren-Rennen Tour de l'Avenir gewonnen hatte.
GELBES TRIKOT: Bernal ist nach Victor Hugo Pena (2003) und Fernando Gaviria (2018) der dritte Kolumbianer im Gelben Trikot. Allerdings konnte nie einer seiner Landsleute die Tour gewinnen.
STÜRZE: Schon mehrmals wurde Bernal durch heftige Stürze zurückgeworfen. Im März 2018 zog er sich bei der Katalonien-Rundfahrt Brüche am Schulterblatt und Schlüsselbein zu, fünf Monate später erlitt er beim Rennen in San Sebastian eine leichte Hirnblutung und schlug sich einige Zähne aus. Schließlich platzte im Mai sein Debüt beim Giro d'Italia, nachdem er im Training einen Schlüsselbeinbruch erlitt. Bernal kam aber immer in Rekordzeit zurück.
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