Ascona (dpa) - Verhalten optimistisch und mit der Hoffnung «auf eine gerechte Beurteilung der Fakten» geht der des Dopings überführte Radprofi Danilo Hondo in die Verhandlung vor der Disziplinarkammer für Doping beim Schweizer Radsportverband in Bern.
«Ich bin auf jeden Fall zuversichtlicher als vor acht Wochen», sagte Hondo der «Lausitzer Rundschau». Dem Cottbuser mit Wohnsitz Ascona in der Schweiz war im März bei der Murcia-Rundfahrt in Spanien in zwei positiven Proben die Einnahme des verbotenen Aufputschmittels Carphedon nachgewiesen worden. Sein Team Gerolsteiner hat den bis 31. Dezember gültigen Vertrag gekündigt.
Die dreiköpfige Disziplinarkammer unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Gerhard Walter von der Universität Bern wird voraussichtlich am 2. Juni ein Urteil fällen. Sollte die Kammer der Argumentation Hondos nicht folgen, drohen dem 31-jährigen ehemaligen Gerolsteiner-Profi eine Sperre für zwei Jahre und ein zweijähriges Anstellungsverbot bei Pro-Tour-Mannschaften.
Die Verteidigungsstrategie von Hondo und seinem Heidelberger Anwalt Michael Lehner zielt darauf ab, zu beweisen, dass das Carphedon nicht bewusst zur Leistungssteigerung eingenommen wurde. Dies soll mit Hilfe mehrerer Expertisen aus anerkannten deutschen Analyselabors und eines Gutachters aus Deutschland geschehen. «Die bei mir nachgewiesene Konzentration geht gegen Null. Von daher kommt eine bewusste Einnahme bei mir nicht in Frage, sondern es muss sich um eine Verunreinigung handeln. Leider wissen wir aber nicht, wo es herkommt», sagte Hondo. Eine Untersuchung seiner Nahrungsergänzungsmittel war im April ergebnislos verlaufen.